Die Beschäftigten am österreichischen Standort des Nutzfahrzeugbauers MAN stellen sich gegen den Verkauf des Werks in Steyr. So lehnten in einer Abstimmung fast 64 Prozent der Belegschaft das Übernahmeangebot des Automobilmanagers Siegfried Wolf und seiner WSA Beteiligungs GmbH ab, wie der Betriebsrat am Donnerstag bekannt gab. MAN Truck & Bus hatte zuvor klargestellt, dass als Alternative zum Verkauf nur die Schließung des Werks mit rund 2300 Mitarbeitern in Frage kommt.
Wolf, ehemaliger Vorstandschef des Autozulieferers Magna, will die Nutzfahrzeugmarke Steyr wiederbeleben. Das Werk in Oberösterreich soll unter anderem kleine und mittlere Lastwagen bauen und Fahrerkabinen an den russischen Konzern GAZ liefern. Wolf plant, rund 1250 Mitarbeiter zu niedrigeren Löhnen zu übernehmen. Betriebsräte waren unter anderem besorgt, dass Wirtschaftssanktionen gegen Russland diese Pläne durchkreuzen könnten.
"Enttäuschung und Unverständnis" bei MAN Truck & Bus
MAN Truck & Bus reagierte in einer Mitteilung „mit Enttäuschung und Unverständnis“ auf die Entscheidung. Als Konsequenz prüfe man nun Pläne zur Schließung des Werks, als nächster Schritt müsse ein neuer Sozialplan verhandelt werden. Offensichtlich habe es in der Belegschaft immer noch zu wenig Transparenz „über das wirklich gute Konzept der WSA Beteiligungs GmbH“ gegeben. „Wir bedauern sehr, dass sich die Belegschaft dagegen entschieden hat“, so Martin Rabe, Personalvorstand MAN Truck & Bus. (dpa/mh)