Duisburg. Die Niederrheinische Mineraltransportgesellschaft (NMTG) testet als erstes Unternehmen der Huettemann Group Flüssigerdgas als Antriebskonzept. Ende August wurde die Sattelzugmaschine von Scania an die Beteiligungsgesellschaft der Unternehmensgruppe in Duisburg übergeben, seitdem wird sie für den Siloverkehr im Ruhrgebiet eingesetzt. „An nachhaltigen Antrieben führt kein Weg vorbei“, sagt Manfred Köhler, Geschäftsführer von Huettemann. Da derzeit aber noch nicht feststehe welches Konzept sich bei den schweren Nutzfahrzeugen durchsetzen wird, wolle man eigene Erfahrungen sammeln.
Der Einsatz von Flüssigerdgas verspricht laut dem Tankstellenbetreiber Liquis ökologische und ökonomische Vorteile: Im Vergleich zum herkömmlichen Euro 6-Diesel sollen LNG-Fahrzeuge 20 Prozent weniger CO2, 80 Prozent weniger Stickoxide und nahezu keine Feinstäube emittieren. Auch die Lärmbelastung soll halbiert werden. Gleichzeitig machen subventionierte Gaspreise, eine Mautbefreiung bis Ende 2020 und staatliche Zuschüsse bei der Anschaffung die Gas-Lkw attraktiv. Obwohl der Kaufpreis rund 30 Prozent über dem eines konventionellen Diesel-LKW liegt, soll sich die Investition dank niedrigerer Betriebskosten bereits nach drei bis vier Jahren rechnen.
Bislang gilt die Versorgungsinfrastruktur als eine der größten Hürden bei der Marktdurchdringung von Flüssigerdgas, da es kaum öffentliche LNG-Tankstellen in Deutschland gibt. Die NMTG bezieht den Treibstoff momentan von einem benachbarten Logistikunternehmen, das für die Flotte ein eigenes Tankstellennetzwerk aufgebaut hat. (tb)