Nürburg. Der Fehlbetrag beim insolventen Nürburgring ist nach einem Gutachten weitaus größer als der Verkehrswert. Ein Verkauf der Rennstrecke in der Eifel würde also nur einen kleineren Teil der Schulden begleichen. Das geht aus einem internen Dokument hervor, über das „Rhein-Zeitung“ und „Trierischer Volksfreund“ am Dienstag berichteten. Am Nürburgring treffen sich im Juli immer viele Fernfahrer und Spediteure zum Truck-Grand-Prix.
Die Koblenzer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Dr. Dornbach & Partner GmbH bezifferte darin im Mai den Verkehrswert der Ring-Immobilien auf 98 bis 126 Millionen Euro - und die Nettoschulden auf rund 400 Millionen Euro. Damit würden die Steuerzahler mit circa 300 Millionen Euro zur Kasse gebeten. Das wäre mehr als die hierfür geplante Landesrücklage: Sie beläuft sich auf nur 254 Millionen Euro.
Laut dem Gutachten war keine belastbare Ertragsberechnung möglich, sondern nur eine überschlägige Wertermittlung. Denn die Geschäftszahlen hätten nicht vorgelegen - nur die gekündigten Pächter verfügten darüber. Die rheinland-pfälzische Staatskanzlei in Mainz nahm keine Stellung dazu. Der Freizeitpark am Ring gilt als zu groß und hat weniger Besucher als erwartet. (dpa)