Aachen. Anhand von anonymisierten Flottendaten hat der international tätige Telematikanbieter Geotab ermittelt, wie sich der Corona-Lockdown bislang auf Grenzverkehr und Flottenaktivität in Europa auswirkt. An der deutsch-niederländischen Grenze etwa war im März folgendes zu beobachten: Als am 15. und 16. März in den Niederlanden und Deutschland die Einschränkungen des öffentlichen Lebens beschlossen wurden, sei die Aktivität an den Grenzen teilweise stark abgesunken. Am 10. und 16. März stiegen die Aktivitäten laut Geotab dagegen jeweils um 30 und 20 Prozent an und lagen damit am stärksten über dem durchschnittlichen Wert vor Corona.
Ab dem großflächigen Lockdown sank die durchschnittliche Aktivität auf bis zu 49 Prozent (am 27. März) ab. Allerdings verzeichnete die Telematik-Auswertung von Geotab am Wochenende vom 21./22. März noch einmal überdurchschnittliche Werte zwischen vier und 19 Prozent über dem Durchschnitt in beiden Richtungen.
Zwischen Frankreich und Spanien sei die Aktivität bereits ab dem 14. März gesunken, da die Einschränkungen früher in Kraft traten. Am 29. März sank die Anzahl der Grenzübertritte von Frankreich nach Spanien auf 15 Prozent im Vergleich zum früheren Durchschnitt.
Flottenverkehr in Deutschland bricht vergleichsweise weniger stark ein
Der Rückgang der Aktivitäten in den einzelnen Ländern spiegelt der Auswertung zufolge die unterschiedlich streng ausgelegten Ausgangsbeschränkungen wieder. Während Frankreich und Spanien stärker stillgelegt sind, und sich die Aktivität zwischen 20 und 60 Prozent der durchschnittlichen Auslastung einpendelt habe, sei diese in Deutschland bisher nicht unter 80 Prozent gefallen, so Geotab. Großbritannien dagegen habe sich aufgrund der späten Sperrmaßnahmen lange im überdurchschnittlichen Bereich mit einem Spitzenwert von 30 Prozent über dem Durchschnitt gehalten, ehe ein starker Abfall auf etwas über 60 Prozent zu verzeichnen war. (mh)