Hamburg. Einen „Europäischen Masterplan“, um Liquified Natural Gas (LNG, flüssiges Erdgas) als Serienantrieb für Langstreckenverkehr einzuführen, regte Manfred Schuckert, Konzernstratege für Emissionen und Sicherheit Nutzfahrzeuge bei Daimler an. Fahrzeuge und Tankstellen müssen standardisiert, die Infrastruktur in den Häfen und für eine stetige Versorgung aufgebaut werden. „Bis 2020 sollten wir dann vernünftige politische Rahmenbedingungen und eine vernünftige Infrastruktur haben“, schätzt er. Schuckert bemängelte allerdings die fehlende politische Unterstützung: „Auf der hohen politischen Ebene steht LNG - im Gegensatz zur Elektromobilität – nicht im Fokus“.
Dabei scheint alles für LNG als zukunftsfähigen Treibstoff zu sprechen: Es ist schadstoffarm, günstig, in großen Mengen verfügbar, erlaubt eine Reichweite von rund 1000 Kilometern, die Fahrzeuge sind leiser, um nur einige der positiven Merkmale von LNG aufzuzählen. Sie wurden durch die Praxisbeispiele der Referenten belegt. „Im Schwerlastverkehr ist LNG beim derzeitigen Stand der Technik absolut alternativlos“, äußerte sich auch Werner Gliem, Geschäftsführer der Logistik-Initiative. Seine Mitglieder hattene in reges Interesse an diesem Thema gezeigt, so dass die Logistik-Initiative beschlossen hatte, einen eigenen LNG-Tag zu organisieren. Während der Veranstaltung konnten auch Erdgas-LKW der verschiedenen Hersteller gefahren werden. „Wir suchen jetzt Interessierte, die sich zusammenschließen, um das Thema voranzutreiben“, so die Aufforderung der Logistik-Initiative am Ende des Tages, der sich spontan einige Teilnehmer anschlossen. (bb)