Stuttgart/Chennai. Daimler sieht sich auf einem guten Weg, sein Nischendasein im indischen LKW-Geschäft zügig zu beenden. Seit dem Verkaufsstart Ende September vergangenen Jahres setzte Daimler in Indien binnen drei Monaten 1098 schwere Laster zwischen 25 und 31 Tonnen ab, wie das Unternehmen am Freitag über die 100-Tage-Bilanz berichtete. Die Schwaben hatten 2012 in Südindien ein Werk eröffnet und auf dem bereits heute weltweit drittgrößten LKW-Markt zum Angriff auf die Konkurrenz geblasen. Bisher dominiert Indiens LKW-Primus Tata mit etwa 70 Prozent Anteil den Markt, den Daimler bis spätestens 2020 zum zweitgrößten Nutzfahrzeugmarkt der Welt hinter China aufsteigen sieht. Es folgen die Konkurrenten Ashok Leyland und Eicher.
Daimler will nun das Feld von hinten aufrollen und setzt dabei auf das eigene neue Werk nahe der Metropole Chennai, das fast komplett mit Hilfe lokaler Zulieferer arbeitet. Die Schwaben wollen zügig Zehntausende Laster in Indien absetzen. Die aktuelle Jahreskapazität der Fabrik in Chennai endet bei 36.000 Fahrzeugen. Wann diese Schwelle erreicht werden könnte, hat Daimler noch nicht gesagt. Aber das Werk soll schon von 2014 an rechtzeitig auf gut 70.000 Fahrzeuge Jahresleistung ausgebaut werden. Im Jahr 2011 stand Indiens gesamter LKW-Markt für gut 330.000 Fahrzeuge. (dpa/bw)