Gaggenau. Bis zur Serienreife seiner ersten Elektro-Lkw im Jahr 2021 will Daimler auch noch einen deutlich schwereren und größeren Sattelzug mit Batterie auf die Straße bringen. Das Fahrzeug solle voraussichtlich im Verlauf eines Testprojekts zum Einsatz kommen, das in den kommenden Monaten auf einer speziellen Strecke in Baden-Württemberg beginnt, kündigte der Chef der Truck-Sparte, Martin Daum, am Donnerstag, 14. Februar, in Gaggenau an. Etwas kleinere Varianten des E-Actros mit maximal 25 Tonnen Gesamtgewicht werden bereits seit dem vergangenen Jahr von einigen Daimler-Kunden im Alltag erprobt. Sie sollen aktuell rund 200 Kilometer Reichweite haben und ab 2021 in Serie produziert werden.
Elektro-Lkw muss wirtschaftlich sein
Ein elektrisch betriebener Sattelzug wäre größer und schwerer und müsste zudem die komplette Batterietechnik in der Zugmaschine unterbringen, damit die Auflieger gewechselt werden können. Daum betonte erneut, dass Reichweite und Langlebigkeit nicht die einzigen Kriterien seien, um Elektro-Lastwagen den Durchbruch zu ermöglichen. „Wir müssen auch das ökonomische Rätsel lösen“, sagte er und das gehe „nicht über Nacht“. Rechne sich die Anschaffung eines elektrisch betriebenen Lasters im Alltag nicht, werde kein Kunde einen kaufen. Und dann sei der Übergang nicht zu schaffen.
Für das Testprojekt wird eine Spedition jeden Tag knapp 170 Kilometer auf einer Strecke im Murgtal bei Rastatt mit dem E-Actros zurücklegen – als Vergleich zu sogenannten Hybrid-Oberleitungs-Lkw, die dort ab 2020 ebenfalls getestet werden. (dpa/tb)