Frechen. Mit einer neuen Deutschland-Zentrale und trotz schwierigem Umfeld ordentlichen Zahlen für 2012 startet LKW-Hersteller DAF ins neue Jahr. Mit dem geplanten, geräumigeren Neubau nahe der alten Zentrale an der A4 in Frechen, der diese Woche mit dem ersten Spatenstich initiiert wurde, unterstreichen die Holländer ihre Ambitionen auf dem deutschen Markt.
Das Jahr 2012 beendeten die Eindhovener auf Platz drei der LKW-Zulassungsstatistik und einem Marktanteil von 8,4 Prozent in einem um zehn Prozent rückläufigen Gesamtmarkt, in dem noch 78.522 Fahrzeuge verkauft wurden. Traditionell besonders stark ist die Marke dabei im Segment über 16 Tonnen und speziell bei den Sattelzugmaschinen (16,6 Prozent Marktanteil), wo der XF 105 als Fernverkehrs-LKW das Zugpferd darstellt. Das soll mit dem jüngst gründlich erneuerten Top-Modell auch so bleiben, wie Jan van Keulen, Geschäftsführer von DAF Trucks Deutschland beim Spatenstich in Frechen sagte.
Eher verschwindend ist der Marktanteil dagegen bei Verteilern und mittelschweren LKW. „DAF hat zwar ein paar Federn lassen müssen, bleibt aber drittstärkste Kraft auf dem LKW-Markt“, meinte der Manager. Er führt die Rückgänge zum Teil auf einen ruinösen Preiskampf zurück, den DAF nicht habe mittragen wollen. „Zulassungen und Marktanteile sind nur eine Seite der Medaille. Auf der anderen steht die Wirtschaftlichkeit, die für eine langjährige Geschäftsbeziehung vonnöten ist“, erklärte der DAF-Chef. Die Rückgänge in Westeuropa habe DAF durch Zuwächse in Russland und außereuropäischen Märkten kompensieren können. Auf eigene Niederlassungen verzichtet der Hersteller weiterhin, unterstützt dafür Vertragspartner bei der Investition. Zur nahenden Messe Bauma muss DAF zwar passen. Dafür will man mit den neuen Versionen des CF und LF, die erst zur Autoshow in Birmingham Anfang April vorgestellt werden, auch in den unteren Segmenten nachlegen. (Jr)