Dachser hat zum 25. Oktober 2022 die Anteilsmehrheit am Software-Anbieter Kasasi übernommen. Dies teilte der Logistikdienstleister am Freitag mit. Das mittelständische Unternehmen Kasasi mit 50 Mitarbeitenden stammt ebenso wie Dachser aus Kempten im Allgäu. Über den Kaufpreis haben die beiden Unternehmen Stillschweigen vereinbart.
„Die Plattform von Kasasi kombiniert die Telematikdaten aus unseren über 8.500 Wechselbrücken und 5.000 Trailern mit den Sendungs- und Planungsdaten aus unserem Transport-Management-Kernsystem Domino. Die intelligente Verheiratung und Analyse dieser Daten eröffnet uns ganz neue Möglichkeiten für die Transportplanung, die Berechnung von Ankunftszeiten aber auch für die Sendungsverfolgung und -steuerung“, erläutert Stefan Hohm, Chief Development Officer (CDO) und Mitglied des Vorstands von Dachser.
Für Dachser spiele die konsequente Digitalisierung eine entscheidende Rolle, um die Lieferketten der Kunden auch in Zukunft optimieren zu können, betont Burkhard Eling, CEO von Dachser. „Ein Plus an Transparenz verbessert die Planung und verkürzt die Reaktionszeiten, wenn es zu Störungen in den Lieferketten kommt“, so Eiling. In diesem Zusammenhang sei auch der Erwerb von Kasasi zu sehen.
„Mit Dachser als Mehrheitseigner können wir unsere Erfolgsgeschichte auch in Zukunft fortführen und uns ganz auf die Entwicklung zukunftsweisender Transport- und Logistik-Software konzentrieren“, sagt Lechner, der vor der Gründung von Kasasi selbst mehrere Jahre bei Dachser beschäftigt war.
Geschäftsführung bleibt an Bord
Lechner und sein Team werden auch weiterhin an Bord bleiben, heißt es in der Mitteilung von Dachser zur Übernahme von Kasasi weiter. Die vollständige Übernahme soll in weiteren Zwischenschritten bis 2026 erfolgen. Bestandskunden aus den Bereichen Rail, Handel, Lebensmittel und Pharma würden wie gewohnt bedient, insbesondere das Geschäft mit Überwachungs- und Analyselösungen für den Schienenverkehr solle in Zukunft weiter ausgebaut werden.
Kasasi entwickelt seit seiner Gründung im Jahr 2009 Softwareprodukte, die Transportprozesse auf der Straße, der Schiene und auf Gewässern optimieren und transparent machen. Kasasi-Geschäftsführer Lechner war zudem Mitgründer der NIC GmbH, das Unternehmen hinter der Telematik-Datendrehscheibe NIC-place, die in diesem Jahr an die Realtime-Visibility-Plattform FourKites verkauft wurde (VerkehrsRundschau berichtete).