Potsdam. Nach einjährigem regulären Betrieb der überlangen Lastwagen fällt die Bilanz in Brandenburg mager aus. Nur zwei Unternehmen werden derzeit von den bis zu 25,25 Meter langen Gigalinern angesteuert - das Logistik-Unternehmen Fiege in Großbeeren (Teltow-Fläming) und das Nutzfahrzeugwerk von Daimler-Benz in Ludwigsfelde. Ein drittes will die Mitte 2017 ausgesetzte Belieferung im Februar wieder aufnehmen: das Nutzfahrzeugwerk von Daimler-Benz in Ludwigsfelde.
Der Verband Verkehr und Logistik Berlin-Brandenburg hatte mit einem deutlich stärkeren Lang-Lkw-Verkehr gerechnet, nachdem weitaus mehr Unternehmen im Feldversuch von 2012 bis 2016 Strecken angemeldet hatten. Bis auf Berlin dürfen die bis zu 44 Tonnen schweren Laster auch in allen anderen Bundesländern auf ausgesuchten Strecken fahren.
Ingo Hodea vom Deutschen Speditions- und Logistikverband sieht im Lang-Lkw dennoch ein zukunftsweisendes Konzept. „Der Lang-Lkw ist umweltfreundlich und wirtschaftlich und sollte flächendeckend ausgeweitet werden.” Sinnvoll wäre es, die wirtschaftlichen Zentren und Logistik-Standorten außerhalb der Innenstädte durch ein Streckennetz zu verbinden. „Da sich die Fahrzeuge vorzugsweise für Stückgut und großvolumige Güter eignen, sind Verlagerungseffekte von der Schiene auf die Straße nicht zu erwarten”, ist Hodea überzeugt. (dpa/sno)