Der Continental-Konzern vereinbarte eine Partnerschaft mit dem Unternehmen Aurora Innovation, das automatisierte Systeme für Lastwagen und Nutzfahrzeugflotten anbietet. Dabei wird Conti vor allem Hardware und Entwicklungsdienste einbringen.
Speditionsfirmen sollen mithilfe der Technik ihre Kosten verringern und effizientere lange Auslieferungstouren planen können, wodurch auch Spritverbrauch und Lieferzeiten sinken könnten, wie es am Donnerstag, 27. April, hieß. Ab voraussichtlich 2027 werde das gemeinsame Konzept in den Vereinigten Staaten in die Produktion gehen.
Die Technik solle helfen, den wachsenden Güterverkehr zu entlasten. Das Basissystem Aurora Horizon werde bereits „menschliche Kapazitäten ergänzen“ können. Ziel sei darüber hinaus eine autonome Steuerung von Trucks. Von Conti wird ein „Rückfallsystem“ stammen: „Im Fall eines Ausfalls des autonomen Primärsystems dient es dazu, sicherzustellen, dass der fahrerlose Lkw die Fahraufgabe weiter übernimmt und bis zur nächstmöglichen, sicheren Position weiterfährt.“
Neue Transportmöglichkeiten für Spediteure
Conti stellt dabei Sensorik, Steuergeräte und schnelle Rechner zur Verfügung. „Das erste kommerziell skalierbare autonome Lkw-System wird Spediteuren und Flottenbetreibern neue Transportmöglichkeiten eröffnen“, versprach der zuständige Manager Frank Petznick.
Der Sparte der Automatisierungs- und Assistenzsysteme kommt bei den Hannoveranern seit einem Konzernumbau eine größere Bedeutung zu. Es gibt schon länger Gerüchte über einen Börsengang. Derzeit bestehen bereits mehrere Beteiligungen und Partnerschaften. Anfang Januar stellte Continental auf der Technikmesse CES in Las Vegas eine strategische Zusammenarbeit mit der US-Firma Ambarella vor, die auf Mikrochip-Module mit Künstlicher Intelligenz (KI) spezialisiert ist.
Bei der Software-Firma Apex.AI stieg Conti 2021 als Anteilseigner ein. Hier geht es etwa um ein Basis-Betriebssystem, das den Grundstein für kompliziertere Anwendungen zum autonomen Fahren oder für verschiedene Sicherheits- und Assistenzfunktionen bilden kann. In China wurde mit der chinesischen KI-Firma Horizon Robotics ein Gemeinschaftsunternehmen gegründet. Auch der Volkswagen-Konzern steckt große Summen in ein Joint-Venture mit dieser Firma.