Wilhelmshaven. Der Tiefkühllogistiker Nordfrost hat am Jade-Weser-Port in Wilhelmshaven sein neues Tiefkühllager in Betrieb genommen. Nach gut zehn Monaten Bauzeit wurde das 35.000 Palettenstellplätze große Tiefkühlhaus im Seehafen-Terminal vor 14 Tagen unter Kälte gesetzt. Wie das Unternehmen mitteilt, waren am 22. Januar 23 Grad minus erreicht und die ersten Containerladungen mit Frostware konnten in das neue Gebäude eingelagert werden.
Erste Waren wie Frischfleisch in Kartons und Geflügelprodukte zur Schockfrostung, Bearbeitung und Zwischenlagerung seien im Zulauf, so Nordfrost. Fisch werde als Rohware über den Containerhafen Wilhelmshaven importiert, Fleisch und Geflügel würden hauptsächlich über Wilhelmshaven exportiert. Ab März werde vorrausichtlich auch tiefgefrorenes Gemüse aus China in Wilhelmshaven angelandet.
Weitere Lagerkapazitäten nötig
Nach bisherigem Stand der Verhandlungen geht Nordfrost-Chef Horst Bartels davon aus, dass das Tiefkühlhaus bereits in drei Monaten eine Auslastung von 80 Prozent erreicht haben wird. Noch in diesem Jahr soll daher mit dem Bau eines 35 Meter hohen vollautomatischen Hochregallagers, das sich direkt an den Neubau anschließt, begonnen werden.
Zusätzlich zu dem neuen Tiefkühllager, soll das seit gut fünf Jahren bestehende Lager für Frische und General Cargo, das derzeit mit Käse und Schokoladenartikeln sowie Trockenwaren nahezu komplett ausgelastet sei, noch in diesem Jahr ausgebaut werden. Grund dafür sei der steigende Bedarf an Lagerkapazitäten für General-Cargo-Produkte durch die wachsenden Hafenumschlagsaktivitäten des Containerhafens Wilhelmshaven. Nordfrost plant, ein 20.000 Quadratmeter großes Verteillager für General Cargo-Produkte im Herbst dieses Jahres in Betrieb zu nehmen.
Zusammen mit dem vor fünf Jahren errichteten Frischelager, das auf Frischfrucht spezialisiert ist, dem Tiefkühl-Neubau sowie dem geplanten zweiten Bauabschnitt des Tiefkühllagers wird die gesamte Kapazität des Nordfrost Seehafen-Terminals für temperaturgeführte Produkte ab Ende nächsten Jahres 100.000 Palettenstellplätze erreichen. Bis heute hat Nordfrost nach eigenen Angaben im Hafen 72 Millionen Euro investiert. Bis Ende 2019 werden nochmals rund 100 Millionen Euro hinzukommen.