Frankfurt am Main. Mit einem Transaktionsvolumen von 8,7 Milliarden Euro im Jahr 2017 haben Industrie- und Logistikimmobilien einen neuen Rekord in Deutschland verzeichnet, meldet die Immobilienberatung Colliers International. Damit liegt diese Assetklasse mit einem Marktanteil von 15 Prozent am gesamtgewerblichen Immobilienmarkt nach Büro und Einzelhandel weiterhin an dritter Stelle.
Mega-Deals für Rekordumsatz verantwortlich
„Es ist vor allem das Jahr der großvolumigen Portfolio- und Unternehmensübernahmen gewesen, die einen wesentlichen Teil zu diesem außerordentlichen Ergebnis beisteuerten“, kommentiert Peter Kunz, Head of Industrial & Logistics bei Colliers International, die Zahlen. Gleich mehrere großvolumige Portfolio-Deals wurden laut Colliers in den vergangenen zwölf Monaten auf dem deutschen Industrie- und Logistikimmobilienmarkt abgewickelt.
Den größten Deal 2017 stellte der Verkauf der europäischen Logistikplattform Logicor von Blackstone an die China Investment Corporation dar. Insgesamt über 12,2 Milliarden Euro schwer, verantwortete alleine der Deutschland-Teil rund zwei Milliarden Euro und damit fast ein Viertel des im vergangenen Jahr generierten Gesamtinvestitionsvolumens. Zum Ende des Jahres konnten in Summe 18 Portfoliotransaktionen in Deutschland registriert werden, wovon etwa zwei Drittel des Volumens auf Lager- und Logistikimmobilien entfallen. Die in 2017 getätigten Portfoliokäufe gingen zu 80 Prozent auf das Konto von ausländischen Investoren.
Online-Handel befeuert Run auf Logistikimmobilien
Der Run auf Logistikimmobilien steht laut Kunz in Verbindung mit dem E-Commerce-Boom, der für eine steigende Nachfrage bei neuen und modernen Logistikflächen in Deutschland sorgt und die Mietpreise in den Logistikregionen steigen lässt. „Top-Core Immobilien – also Neubauten mit einem bonitätsstarken Mieter und einer langen Mietvertragslaufzeit – werden teilweise bereits vor Realisierung vom Markt absorbiert“, so Kunz.
Logistik erweise sich demnach für viele Investoren aufgrund der im Vergleich zu anderen Assetklassen höheren Renditen als attraktive Anlagemöglichkeit. Die Kombination aus einer weiterhin steigenden Nachfrage bei Logistikinvestments und dem Mangel an kurzfristig am Markt verfügbaren Produkten sorgte zum Jahresende allerdings nochmal für Druck auf die Renditen: Während im Dezember 2016 die Spitzen-Brutto-Rendite für Core-Immobilien bei rund 5,4 Prozent lag, sank diese in den vergangenen Monaten auf 4,65 Prozent. (mh)