München. Lager- und Logistikimmobilien werden für Mieter zunehmend teurer. Dies ist der vom Beratungsunternehmen Realogis herausgegebenen Mietpreiskarte für Logistikimmobilien für das erste Halbjahr 2020 zu entnehmen, die auf tatsächlichen, tagesaktuellen Angebotsmietpreisen der Vermieter basiert.
Hamburger Mieten ziehen um bis zu 20 Prozent an
In der Metropolregion Hamburg zog der Startpreis für Bestandsimmobilien demnach um 22,22 Prozent an. Gegenüber dem letzten Quartal, in welchem noch 4,50 Euro pro Quadratmeter gezahlt wurde, hat sich die Miete damit auf 5,50 Euro pro Quadratmeter erhöht. Auch in der Metropolregion Berlin betrifft die Veränderung Bestandsimmobilien. Lag die Mietpreisspanne im ersten Quartal 2020 noch bei 4,10 bis 6,00 Euro pro Quadratmeter, driftet die Schere mit 3,55 bis 6,50 Euro pro Quadratmeter in Q2 2020 weiter auseinander.
In München dagegen haben sich Logistikimmobilien-Neubauten nochmals verteuert, deren Spanne hat sich von zuletzt 6,35 bis 7,25 Euro pro Quadratmeter (Q1 2020) auf 6,45 bis 7,95 Euro pro Quadratmeter erhöht hat. Damit hat der Spitzenmietpreis um 9,66 Prozent angezogen.
In NRW werden sowohl Bestandsimmobilien als auch Neubauten teurer
In Düsseldorf haben sich laut Reallogis die Mietpreise sowohl im Bestand als auch im Neubau erhöht: Für Bestandsimmobilien liegt die Range bei 4,40 bis 4,95 Euro pro Quadratmeter (Q1 2020: 4,30 bis 4,75 Euro pro Quadratmeter) und für den Neubau zwischen 5,30 bis 5,95 Euro pro Quadratmeter (Q1 2020: 5,00 bis 5,70 Euro pro Quadratmeter), womit der Startpreis um sechs Prozent anzog. Ähnlich verhält es sich in Köln, wo sich der Startpreis um fünf Prozent auf 4,20 Euro pro Quadratmeter verteuerte. Im Neubau hat die ganze Range im Vergleich zum ersten Quartal angezogen: der Startpreis um 7,37 Prozent auf 5,10 Euro pro Quadratmeter und der Spitzenpreis um 5,45 Prozent auf 5,80 Euro pro Quadratmeter.
Während im Ruhrgebiet für Bestandsimmobilien moderate Anstiege von 3,30 bis 3,90 Euro pro Quadratmeter auf 3,40 bis 3,95 Euro pro Quadratmeter verzeichnet werden, fällt die Mietpreissteigerung bei Neubauten massiver aus: der Startpreis ist um zehn Prozent auf 4,40 Euro pro Quadratmeter gestiegen, der Spitzenpreis um 5,15 Prozent auf 5,10 Euro pro Quadratmeter
Beim Blick auf die weiteren Logistikmärkte in Norddeutschland (außer Hamburg) sticht Kassel hervor, wo Realogis bei Bestandsimmobilien in der Spitze einen Mietpreisanstieg von 17 Prozent auf 4,80 Euro pro Quadratmeter verzeichnet hat. Die Mietmärkte in Ostdeutschland hingegen zeigen sind nahezu unverändert. Allein in Leipzig hat sich die Mietpreisspanne für Neubauten von 3,50 von 4,50 Euro pro Quadratmeter auf 3,80 bis 4,60 Euro pro Quadratmeter und im Bestand von 3,00 bis 4,00 Euro pro Quadratmeter auf 3,20-4,30 Euro pro Quadratmeter leicht erhöht.
Mieten steigen vielerorts weiter
Die Reallogis-Experten erwarten auch künftig weitere Mietpreissteigerungen – jedenfalls in einigen Regionen. „Die Metropolregion München ist heute schon der teuerste Logistik-Standort Deutschlands. Wenn alles so bleibt – und nicht die große Insolvenz-Welle kommt, wie von einigen prognostiziert – gehen wir von Mietpreissteigerungen in den kommenden Monaten von fünf bis zehn Prozent aus“, sagt etwa Clemens Kerscher, Geschäftsführer Realogis Immobilien München. Realogis Immobilien Hamburg derweil rechnet mit einem leichten Anstieg der Mieten. So progonostiziert Geschäftsführer Stefan Imken bei Neubauten Mietspannen zwischen 6,10 bis 6,30 Euro pro Quadratmeter und bei Bestandsimmobilien zwischen 5,50 bis 6,70 Euro pro Quadratmeter.
Auch in Berlin werden die Mieten steigen, „was allerdings hauptsächlich darauf zurückgeführt werden kann, dass die 'günstigen' Immobilien aufgrund von Abvermietung wegfallen“, wie Ben Dörks, Geschäftsführer der Realogis Immobilien Berlin, erklärt. Dadurch steige automatisch die Durchschnittsmiete, voraussichtlich um circa 20 bis 40 Cent pro Quadratmater. (mh)