Düsseldorf. So empfehlen die Berater, zuerst eine Risikoanalyse durchzuführen. Die wesentlichen Themen für das eigene Unternehmen seien rasch zu identifizieren und mit einer Risikoanalyse neu zu priorisieren, teilt das Beratungsunternehmen mit.
Risiken analysieren
Die Risikoanalyse sollte nach Warengruppen, Lieferanten und Ländern durchgeführt werden. So lassen sich daraus strukturierte Maßnahmen zur Risikobehandlung ableiten, erklären die Berater weiter. Der Krieg in der Ukraine und die Auswirkungen der Sanktionen würden für viele Unternehmen zudem eine erneute Task Force nahelegen.
Bestandsmanagement unter der Lupe
Als zweiten Rat geben die Experten den Unternehmen mit, ihr Bestandsmanagement zu optimieren. Eine naheliegende Maßnahme sei es, das Bestellvolumen zu erhöhen und das eigene Lager aufzustocken.
Die Suche nach zusätzlichem Lagerraum oder Verhandlungen mit dem bereits genutzten Lagerhaus, um die Lagerkapazitäten auszuweiten, sind hierfür Schritte, die in Betracht gezogen werden sollten, erklärt das Unternehmen. Dabei müsse gut überlegt werden, wie viel Geld der Betrieb in seinem Lager zu Gunsten der Versorgungssicherheit binden möchte.
Transparenz in die Kosten bringen
Als dritte Maßnahme empfehlen die Experten, die Rohstoffkosten transparent zu machen. „Nicht selten kennen Unternehmen nicht direkt den Einfluss der Rohstoffkosten auf ihre Produktkosten. Die Transparenz hierüber ist aber ein absolutes Muss“, so das Beratungsunternehmen in seiner Mitteilung.
Unternehmen sollten ihre Kostenstruktur in die wichtigsten Kostenblöcke zerlegen und dies auch von den Lieferanten einfordern, erklären die Berater. Offene Kalkulationen seien die Basis für wirkliche Partnerschaften. Erst mit einer transparenten Kostenstruktur ließen sich die nächsten Schritte definieren. Diese können von Nachverhandlungen, Benchmarking, Ausschreibungen, technischen Wertanalysen bis zur Suche nach Substituten und Workshops mit Lieferanten gehen.
Alternativen in den Blick nehmen
Ein vierter Tipp, den die Berater den Unternehmen mit auf den Weg geben, ist es, sich nach alternativen Bezugsquellen umzusehen: Alternativlieferanten erschließen, versteckte Überkapazitäten am Markt sondieren, Netzwerke der Verbände, der Einkäufer-Community und Einkaufsberater branchenübergreifend anfragen.
Zwar hätten beispielsweise Automotive und Maschinenbau unterschiedliche Ausprägungen, können aber teilweise dieselben Zulieferer für sich nutzen. Einige Hersteller beliefern nicht nur Automobil-Serienabnehmer, sondern auch den Sonderfahrzeugbau oder den allgemeinen Maschinenbau.
„Unsere Erfahrung zeigt, dass viele Zulieferer und technische Händler rund um den Globus bei der Überbrückung von Lieferengpässen interessant sind“, so die Berater. Die Branchen seien in den verschiedenen Ländern der Erde unterschiedlich betroffen. Daher würden bestimmte Rohstoffe oder Bauteile in einem Land weniger nachgefragt als in anderen Ländern. Ein weiterer Hebel könnten „befreundete“ Unternehmen sein, die eventuell noch Material auf Lager liegen haben. (mwi)