Berlin. Das Branchennetzwerk Clean Intralogistics Net (CIN) begrüßt den Förderaufruf der Bundesregierung vom 18. September, mit dem Flurförderzeugflotten mit Brennstoffzellenantrieb in der Intralogistik gefördert werden sollen. Dafür stellt das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) fünf Millionen Euro bereit. Schon im vergangenen Jahr machte das BMVI mehr als drei Millionen Euro Fördergelder für entsprechende Intralogistik-Projekte locker. Ziel des neuen Förderaufrufs ist nun die weitere Aktivierung des Marktes für Flurförderzeuge mit Brennstoffzellen für Industrie und Handel sowie Flughäfen, etwa in Gabelstaplern und Schleppern. Voraussetzung für die Förderung einer Wasserstofftankstelle ist eine Mindestanzahl von zehn Flurförderzeugen oder drei Kilogramm Wasserstoffverbrauch je Betriebsstunde. Interessierte Anwender können ihren Förderantrag bis spätestens 10. November 2020 stellen. Für kleinere und mittelständische Unternehmen stellt das BMVI einen Bonus von zehn bis 20 Prozent in Aussicht.
Erst 300 Brennstoffzellenstapler hierzulande
Hintergrund: Während in den USA bereits rund 30.000 brennstoffzellen-betriebene Flurförderzeuge mit Wasserstoff unterwegs sind, mit denen bereits ganze Produktionsstätten bewirtschaftet werden, beschränkt sich deren Anzahl in Deutschland bisher auf unter 300 Flurförderzeuge. Mit der im Juni vom Bundeskabinett beschlossenen Nationalen Wasserstoffstrategie soll Deutschland künftig die globale Führungsposition bei Wasserstofftechnologien einnehmen. Initiator des 2016 von acht Unternehmern gegründeten CIN ist die NOW Nationale Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie. Assoziierter Partner ist der VDMA Fachverband Fördertechnik und Intralogistik.
Vorteile gegenüber dem Batteriebetrieb
Aktuell sind 13 Partner in dem Netzwerk organisiert, von Herstellern von Flurförderzeugen und Brennstoffzellen, über Zulieferer von Komponenten und Gase-Lieferanten bis hin zu Anwendern der Technologie. Die Vorteile der Brennstoffzelle gegenüber dem Batteriebetrieb liegen dem Branchennetzwerk zufolge unter anderem in der kürzeren Betankungszeit von nur drei Minuten, der höheren Verfügbarkeit und dem Wegfall von kostspieligen Stromspitzen am Standort. Auch in Sachen Schadstoffrückstände, sicheres Handling und Platzbedarf am Einsatzort liege die Brennstoffzelle deutlich vorn, teilt das CIN mit.