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Dekra-Arbeitsmarktreport: Kommissionierer gesucht

31.10.2014 12:27 Uhr
Dekra-Arbeitsmarktreport: Kommissionierer gesucht
Die Anforderungen der Unternehmen an Mitarbeiter im Lager hat die Dekra Akademie untersucht
© Foto: Picture Alliance/dpa/Bernd Thissen

Für ihr Lager suchen Arbeitgeber vor allem Kommissionierer. Bei zwei Dritteln (63,7 Prozent) der Stellenangebote ist der Arbeitgeber ein Leiharbeitsunternehmer.

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Stuttgart. Interessante Zahlen zur Arbeitsmarktsituation im Bereich Lager liefert der Arbeitsmarkt-Report 2014 der Dekra Akademie. Für den Report hat die Bildungseinrichtung die Perspektive eines Arbeitsuchenden eingenommen und 350 von 678 Jobangeboten im Bereich Lagerlogistik im Volltext untersucht. Im Erhebungszeitraum einer Woche wurden dazu Stellenanzeigen in elf deutschen Tageszeitungen, zwei Online-Jobbörsen und einem sozialen Netzwerk analysiert. Insgesamt waren es 10.500 Anzeigen mit 15.111 offenen Stellen.

Ein erster Blick auf die Analysen zeigt: Arbeitgeber suchen vor allem Kommissionierer. Diese sind im Idealfall erfahren, belastbar, zuverlässig und an einer Beschäftigung auf Zeit interessiert.

Anteil der Leiharbeiter gestiegen

Denn bei zwei Dritteln (63,7 Prozent) der Stellenangebote ist der Arbeitgeber ein Leiharbeitsunternehmer. Vor vier Jahren war das bei einem Drittel der Positionen der Fall. Die Zahl der Logistikdienstleister und Verlader, die Mitarbeiter in Festanstellung suchen, hat demnach stark abgenommen (36,3 Prozent). Mit Auftragsspitzen allein, so der Studienautor Peter Lillig, lasse sich der hohe Anstieg von Stellenangeboten bei Leiharbeitsunternehmen nicht erklären: Entweder entwickele sich die Lagerlogistik zu einer Domäne der Zeitarbeit oder Unternehmen seien unsicher, ob die derzeit gute Wirtschaftslage anhält, sagt er. Littig ist bildungspolitischer Berater der Geschäftsführung der Dekra Akademie.

Mögliche weitere Gründe für diesen Trend sind demnach das zyklische und von Saisonalitäten geprägte Geschäft im Handel und bei vielen Logistikdienstleistern.

Allerdings überwiegen im Lager immer noch unbefristete Vollzeitstellen. Drei Viertel aller Bewerber arbeiten später in vollem Umfang, 6,3 Prozent in Teilzeit. Das häufigste Arbeitszeitmodell ist die Schichtarbeit (56,3 Prozent). Sie hat seit der letzten Erhebung der Dekra Akademie vor vier Jahren spürbar zugenommen (2010: 43,1 Prozent).

Auf ihren Lohn haben die Arbeitnehmer laut der Studie wenig Einfluss: Wo sich Angaben in den Stellenanzeigen dazu finden ließen, wurden die Mitarbeiter meist nach Tarif (27,1 Prozent) oder Stunden (22,9 Prozent) entlohnt.

Anforderungen haben zugenommen

Verstärkt durch den Online-Handel ist der Bedarf an Kommissionierern stark gestiegen – 2010 richtete sich nur gut jede zehnte Offerte an sie. Außerdem benötigen Unternehmen derzeit deutlich mehr Mitarbeiter mit Gabelstaplerqualifikation. Ihr Anteil hat sich von gut 5 auf über 16 Prozent erhöht. Auffällig sei dagegen der Rückgang bei Lagerarbeitern ohne Zusatzqualifikationen. „Der Anteil von Kräften für die reine Warenbewegung nimmt ab. Im Lager werden immer mehr Mitarbeiter benötigt, die anspruchsvollere Aufgaben übernehmen können“, sagt Jörg Mannsperger, Geschäftsführer der Dekra Akademie.

Dagegen scheint der Bedarf an Führungskräften momentan niedriger zu sein als vor vier Jahren. Nur gut zehn Prozent der Stellenangebote richten sich an Lagerverwalter, Lagermeister, Logistiker – ein Rückgang binnen vier Jahren um rund 14 Prozentpunkte. (sv)

Ein ausführlicher Bericht zu den Ergebnissen des Dekra-Arbeitsmarkreports ist in Ausgabe 44 der VerkehrsRundschau erschienen. Online- und Premiumabonnenten haben die Möglichkeit den Beitrag als E-Paper zu lesen.

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