Im Tarifkonflikt des Großhandels in Berlin und Brandenburg haben am Mittwoch, den 21. Juni Beschäftigte im Rahmen eines Warnstreiks die Arbeit niedergelegt. Betroffen waren die drei Edeka-Lager in Freienbrink, Mittenwalde und in Klein-Machnow, wie die Gewerkschaft Verdi mitteilt. Nun hat Verdi die Streiks auf alle Unternehmen des Groß- und Außenhandels ausgeweitet. „Bei Edeka gehen wir heute also in den zweiten ganztägigen Streik, bei den Pharmaunternehmen, Rewe und der Metro fangen wir heute mit den Streiks an“, so Franziska Foullong, die Verdi-Verhandlungsführerin, in einer Mitteilung vom Donnerstag.
Zuvor sprach sie am Mittwoch gegenüber dpa von einer guten Beteiligung am Ausstand, rund 400 Beschäftigte hätten an drei Standorten die Arbeit niedergelegt. „Die Regale in den Supermärkten werden Lücken aufweisen, die Kunden werden das sehen“, sagte Foullong. Dagegen teilte eine Sprecherin von Edeka Minden-Hannover am Mittwochnachmittag mit, die Streikauswirkungen an den beiden Logistik-Standorten in Freienbrink und Mittenwalde seien gering geblieben. „Wir konnten die Bestellungen vollständig in unsere Märkte liefern.“ Es sei vereinzelt zu geringen Verzögerungen gekommen.
Mindestens 400 Euro mehr
Verdi verhandelt mit den Arbeitgebern derzeit den neuen Tarifvertrag für die Beschäftigten im Groß- und Außenhandel Berlin-Brandenburg. Verdi fordert 13 Prozent mehr Lohn oder mindestens 400 Euro sowie eine überproportionale Erhöhung der Ausbildungsvergütung, bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die Arbeitgeber haben in der ersten Verhandlungsrunde im Mai 4 Prozent ab Dezember 2023 und 2,1 Prozent Lohnerhöhung ab Dezember 2024 vorgeschlagen, zuzüglich zwei Inflationsausgleichsprämien von jeweils 700 Euro in 2023 und 2024.