Die „Allianz für Aus- und Weiterbildung“, bestehend aus verschiedenen Verbänden, Ministerien, Gewerkschaften und Arbeitgebern, startet in diesem Jahr erneut ihren „Sommer der Berufsausbildung“. Darüber informierte die Bundesagentur für Arbeit am Mittwoch.
Die Kampagne richtet sich an Jugendliche, Eltern und Betriebe. In zahlreichen Veranstaltungen auf Bundes-, Landes- und regionaler Ebene werden von Mai bis Oktober die Themen Berufsorientierung, Attraktivität der Ausbildung, Vielfalt der Talente und Nachvermittlung aufgegriffen. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) begrüßte die Allianz zum Start in einer Videobotschaft.
Der „Sommer der Berufsausbildung“ fand im vergangenen Jahr erstmals statt und verlief nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit mit über 800 Veranstaltungen und großer Resonanz in den sozialen Netzwerken unter #AusbildungSTARTEN sehr erfolgreich. Mit der Aktion soll für das international bekannte deutsche Modell der dualen Ausbildung sowie die vielfältigen Unterstützungsangebote geworben werden. Ziel ist, dass möglichst viele junge Menschen im Jahr 2022 ihre Berufsausbildung in einem Betrieb beginnen.
Beratungen finden wieder vor Ort statt
„Die duale Ausbildung bietet jungen Menschen viele spannende und anspruchsvolle Berufe, mit denen sie beispielsweise die Energiewende aktiv mitgestalten können“, sagte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck. Es brauche eine viel intensivere Berufsberatung und mehr Werbung für das Modell, betonte der Grünen-Politiker. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) sagte, er sei froh, dass es nach den Corona-Monaten nun wieder vor Ort in den Schulen und auf Messen möglich sei, Beratungsgespräche mit Arbeitsagenturen sowie Jugendberufsagenturen zu führen. „Mit dem Sommer der Ausbildung wollen wir den Schülern auch ermöglichen, durch […] Praktika möglichst früh […] die eigenen Stärken und Fähigkeiten im Betrieb zu erleben“, so Heil.
Zum Start der Aktion würden Arbeitgeber bundesweit zwar wieder deutlich mehr Ausbildungsstellen melden; die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber gehe aber weiter zurück, informierte Detlef Scheele, Vorstandsvorsitzender der Bundesagentur für Arbeit. Nach den schwierigen Pandemiejahren komme es jetzt besonders darauf an, „dass kein Jugendlicher am Übergang von der Schule in den Beruf verlorengeht“, so Scheele. (sn)