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Mittelstand: Immer mehr Unternehmen suchen Nachfolger

14.02.2024 10:05 Uhr | Lesezeit: 4 min
Unternehmens-Nachfolge; Aktenordner, Kalender
Die Zahl der mittelständischen Unternehmer, die auf der Suche nach einem Nachfolger oder einer Nachfolgerin sind, wächst
© Foto: MQ-Illustrations/ AdobeStock

Aktuell sind 30 Prozent der Unternehmerschaft älter als 60 Jahre, gleichzeitig sinkt Zahl Gründungsinteressierter seit Jahren, die Schwierigkeiten bei der Nachfolgesuche dürften also zunehmen.

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Die Rückzugsplanungen mittelständischer Unternehmer in Deutschland nehmen Fahrt auf, das zumindest geht aus dem aktuellen Nachfolge-Monitoring Mittelstand von KfW Research hervor. Allein in der kurzen Frist bis zum Ende des laufenden Jahres 2024 planen demnach „rund 224.000 Inhaber und Inhaberinnen im Mittelstand ihren Rückzug und streben dabei an, das Unternehmen in die Hände eines Nachfolgers oder einer Nachfolgerin zu legen“, schreibt KfW Research. Diese Zahl entspreche sechs Prozent aller 3,81 Millionen kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland.

„Die ‚Nachfolgelücke‘ im Mittelstand wächst“, sagt Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW. „Wir sprechen jetzt schon von rund 125.000 Unternehmen, die nach dem Wunsch der aktuellen Inhabergeneration übergeben werden sollen – und das jedes Jahr. Der demografische Wandel lässt die Zahl älterer Inhaber und Inhaberinnen, die sich mit Nachfolgegedanken tragen, zunehmen. Bereits jetzt ist jeder Dritte von ihnen mindestens 60 Jahre alt, das sind weit mehr als eine Million. Gleichzeitig fehlen aber mögliche Nachfolger und Nachfolgerinnen, was die Hürden und Anforderungen für die Senior-Generation erhöht“, sagte Köhler-Geib.

Nachfolgeprozess gestaltet sich oft schwierig

Erfreulich sei hingegen, so Chefvolkswirtin der KfW, dass so viele nachfolgesuchende Unternehmen wie noch nie bereits weit vorangeschritten seien im Nachfolgeprozess. Laut den KfW-Zahlen haben 41 Prozent (92.000) der Unternehmen die Nachfolgeregelung bereits unter Dach und Fach. Weitere 31 Prozent (69.000) befinden sich immerhin schon in Verhandlungen.

Neben den kurzfristigen Nachfolgewünschen gibt es kleinere Zuwächse auch bei den mittel- oder längerfristigen Nachfolgesuchen. Betrachte man den Fünfjahreszeitraum von 2023 bis zum Ende des Jahres 2027, dann streben 626.000 der insgesamt 3,81 mittelständischen Unternehmen in Deutschland eine Nachfolge an. Im Durchschnitt stünden demnach bis inklusive 2027 rund 125.000 Unternehmensnachfolgen jährlich an, sofern alle Inhaber diese Pläne tatsächlich auch aktiv verfolgen bzw. umsetzen.

Dabei stehen die Unternehmen laut der KfW vor zahlreiche Hürden, an denen Nachfolgeprozesse stecken bleiben oder scheitern können. Die Unternehmen nennen hier selbst am häufigsten das Finden des geeigneten Nachfolgers (74 Prozent), Einigung auf den Kaufpreis (30 Prozent), Bürokratieaufwand (30 Prozent), rechtliche Komplexität (28 Prozent) und Finanzierungsfragen (16 Prozent).

Nachfolge innerhalb der Familie wird bevorzugt

Schaut man auf die Gründe, warum ein Unternehmen stillgelegt statt an einen Nachfolger übergeben wird, so liegt das Fehlen eines Interessenten oder einer Interessentin innerhalb der Familie mit 63 Prozent unter den Gründen weit vorn, mit einem Plus von 13 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahresmonitoring.

Im Gegensatz dazu steht der weiterhin ausgeprägte Wunsch der aktuellen Inhabergeneration, die Nachfolge innerhalb der Familie zu regeln. Familieninterne Unternehmensnachfolgen sind nach wie vor die beliebteste Nachfolgevariante, 57 Prozent der Altinhaber wünschen sich, das Unternehmen in die Hände eines Familienangehörigen zu legen. Ein Verkauf des Unternehmens an Externe ist mit 43 Prozent weniger präferiert, ebenso wie die Nachfolge durch Beschäftigte des Unternehmens (28 Prozent) oder einen Miteigentümer (21 Prozent).

Die absehbare demografische Entwicklung lege nahe, dass „Schwierigkeiten zunehmen werden, geeignete Nachfolgekandidaten zu finden“, so die KfW. Die nachfolgenden Generationen seien „aufgrund anhaltend niedriger Geburtenziffern zahlenmäßig kleiner, das Gründungsinteresse allgemein und die Anzahl potenzieller Gründerinnen und Gründer seit vielen Jahren auf einem absteigenden Pfad“.

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