Hannover. Das Wirtschaftsministerium in Hannover will dem Mangel an Lokführern entgegenwirken. Derzeit werde geprüft, wie die Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) besser bei der Ausbildung und Qualifizierung unterstützt werden könnten, teilte ein Sprecher am Donnerstag, 29. August, mit. Das gelte auch für die Suche nach möglichen Quereinsteigern aus dem In- und Ausland. Für Projekte zur Integration von Langzeitarbeitslosen und Migranten in den Arbeitsmarkt stünden entsprechende Mittel bereit.
Die Zahl der Zugausfälle und Verspätungen in den ersten fünf Monaten des Jahres nannte der Sprecher „besorgniserregend“. In 42 Prozent der Fälle seien fehlende Lokführer die Ursache gewesen. „Das ist ein Zustand, den wir so nicht weiter akzeptieren können“, sagte Minister Bernd Althusmann (CDU). Ausbildung und Qualifizierung sei aber Hauptaufgabe der Eisenbahnunternehmen betonte er.
Bei einem ersten gemeinsamen Treffen mit Althusmann im Juli hatten sich nach den Angaben des Sprechers elf Unternehmen verpflichtet, die Ausbildungskosten zu erstatten, sollte ein Lokführer in den ersten fünf Jahren nach seiner Ausbildung zu einem Wettbewerber wechseln.
Die Fern- und Güterverkehrsunternehmen der Deutschen Bahn seien aber bislang nicht daran beteiligt, hieß es. Althusmann wolle sich auch an Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) wenden und um Unterstützung bitten, damit sich die Töchter der Deutschen Bahn an dem Pakt beteiligen. (dpa)