Auch im vergangenen Jahr ist die Zahl neuer Ausbildungsverträge zurückgegangen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts wurden insgesamt 466.200 neue Verträge in der dualen Berufsausbildung abgeschlossen. Damit lag die Zahl der Neuverträge zwar um 0,6 Prozent höher als im ersten Corona-Jahr 2020, blieb jedoch neun Prozent hinter dem Ergebnis des Vorkrisenjahres 2019 zurück. Damals waren mehr als 500.000 Neuverträge verzeichnet worden. Insgesamt befanden sich Ende 2021 deutschlandweit 1.255.400 Personen in einer dualen Berufsausbildung - drei Prozent weniger als ein Jahr zuvor.
Die Corona-Krise habe damit den langfristigen Trend verschärft, dass immer weniger junge Leute die duale Ausbildung in Betrieb und Berufsschule wählen, so die Statistiker. Seit Ende 2011 sank die Azubi-Zahl bis Ende des vergangenen Jahres um 14 Prozent. Eine Entwicklung, die sich nur teilweise mit dem Rückgang der Zahl junger Menschen zwischen 15 und 24 Jahren zu erklären lässt, analysiert das Bundesamt. Denn der betrug im selben Zeitraum lediglich 6 Prozent.
Ein weiteres Ergebnis der Erhebung: Der digitale Wandel und pandemiebedingt verstärkte Konsumweisen wirkten sich positiv auf die Anzahl der Neuverträge bei Ausbildungsberufen in den betroffenen Branchen aus. So begannen im Vorjahr mehr Personen als im Jahr 2020 eine Ausbildung als Kaufleute im E-Commerce (+26 %) und eine Ausbildung zur Fachkraft für Lagerlogistik (+11 %) – beide Berufe sind im Online-Handel stark gefragt. (sn)