München. Zum Beginn des Ausbildungsjahrs am 1. September erwartet der Bayerische Industrie- und Handelskammertag (BIHK), dass Tausende Lehrstellen in den Unternehmen frei bleiben. Ein Drittel der seit Jahresbeginn im Freistaat gemeldeten Ausbildungsangebote war zuletzt noch unbesetzt. Für die fast 35.000 freien Plätze gab es allerdings nur 19.000 unversorgte Bewerber, wie aus der Statistik der Arbeitsagentur hervorgeht. Insgesamt treten laut Zwischenbilanz der bayerischen IHKs diese Woche 47.184 Jugendliche eine Ausbildung bei Unternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistungen an. Das ist ein leichter Rückgang von 0,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
„Es werden zwar nach wie vor besonders angehende Einzelhandelskaufleute, Verkäufer, Köche und Hotelfachleute gesucht, aber auch Bürokaufleute, Versicherungskaufleute und Lagerlogistiker fehlen“, sagt BIHK-Präsident Eberhard Sasse. Der BIHK-Präsident führt den Bewerbermangel auf stagnierende Schulabgängerzahlen sowie den Trend zur Akademisierung zurück. Die Zahl der Absolventen der Mittelschulen (früher Hauptschulen) ist in Bayern seit 2005 um 36 Prozent zurückgegangen. Gleichzeitig stieg die Zahl der Abiturienten um 48 Prozent. (mh)