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von 5: Im TUI-Konzern tobt ein Machtkampf um die Besetzung des Aufsichtsrates und die Verwendung des Geldes aus dem angestrebten Verkauf der Schifffahrtstochter Hapag-Lloyd. Anlässlich der Hauptversammlung stellen wir Ihnen die wichtigsten Akteure nachfolgend in Kurzporträts vor.
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von 5: John Fredriksen will Aufsichtsratschef Jürgen Krumnow stürzen und ist erbitterter Gegner von TUI-Chef Michael Frenzel. Er will selbst zwei Sitze im TUI-Aufsichtsrat. Der norwegische Milliardär und Reeder ist mit knapp 12 Prozent größter Aktionär bei TUI und hat mit seinem anhaltenden Druck auf die TUI-Spitze den Beschluss zur Abspaltung der TUI Reedereitochter Hapag Lloyd herbeigeführt. Er fordert daraus nun maximalen Nutzen für die Aktionäre. In seiner Heimat gilt der 63-Jährige aus bescheidener Herkunft als angriffslustig, mit oft robusten Umgangsformen. Sein Vermögen wird auf über sechs Milliarden Euro geschätzt. Durch geschickte Zukäufe von Tankern mit oft risikoreichen Transporten und Geschäften während des iranisch-irakischen Golfkriegs arbeitete sich der gebürtige Osloer nach oben. Wegen der norwegischen Steuern operierte er von London und Zypern aus. Inzwischen nahm er die zypriotische Staatsbürgerschaft an.
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von 5: Jürgen Krumnow sitzt seit November 2004 an der Spitze des Aufsichtsrates des TUI-Konzerns. Der 63-jährige frühere Finanzvorstand der Deutschen Bank ist öffentlich bei den Debatten um die TUI bisher kaum in Erscheinung getreten. Auch zu den jüngsten Forderungen nach seiner Ablösung äußerte er sich nicht. Kritiker werfen ihm vor, er stehe Frenzel nahe und nicke dessen Vorschläge einfach ab. Angesichts der schwachen Entwicklung der Aktie und der häufigen Kurswechsel hätte er als oberster Kontrolleur längst etwas unternehmen müssen, so der Vorwurf. Krumnow gehört dem Aufsichtsrat seit November 1997 an. Der gelernte Bankkaufmann und promovierte Betriebswirt war 1970 in die Deutsche Bank eingetreten und von 1988 bis 1999 dort Mitglied des Vorstandes.
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von 5: Michael Frenzel hat in seiner Amtszeit als TUI-Chef schon viele Stürme überstanden. Der 61-jährige, der dem Konzern seit 14 Jahren vorsteht, ist der dienstälteste Chef eines DAX-Unternehmens. Sein Vertrag war erst im November 2007 für weitere fünf Jahre bestätigt worden. Der gebürtige Leipziger gilt als gewiefter Taktiker und Machtmensch. Nach einem Verkauf von Hapag-Lloyd will er im Reisegeschäft expandieren. Auf seine Hausmacht bei der TUI konnte er bisher stets vertrauen. Befreundete Hoteliers als Großaktionäre stützen ihn im Aufsichtsrat. Neu in dieser Runde ist der russische Stahlmilliardär Alexej Mordaschow, der etwas über zehn Prozent hält und mit Frenzel gemeinsam den russischen Reisemarkt erobern will. Die Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens ist bereits vereinbart.
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von 5: Alexej Mordaschow gilt als kremltreuer Oligarch mit Drang nach Westen. Der 42-jährige russische Stahlmagnat ist der zweitgrößte Anteilseigner bei TUI. Er stützt den Kurs von Frenzel, hat den geplanten Verkauf von Hapag-Lloyd und die Konzentration aufs Touristikgeschäft begrüßt. Eine Neubesetzung der Aufsichtsratsspitze hält er nicht für notwendig. Mordaschow ist durch seinen Partner bei der Investmentgesellschaft S-Group Wladimir Jakuschew bereits mit einem Sitz im Aufsichtsrat vertreten. Bis zu seinem Einstieg 2007 bei TUI war Mordaschow im Westen vor allem wegen seiner gescheiterten Übernahme des Luxemburger Stahlkonzerns Arcelor bekannt. Sein Anteil von knapp 83 Prozent am boomenden Stahlkonzern SeverStal hat den Sohn eines Elektroingenieurs zu einem der drei reichsten russischen Unternehmer gemacht.
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