Der Lebensmitteleinzelhändler Georg Jos. Kaes hat die ersten vier Lkw mit Elektroantrieb übernommen. Die E-Lkw vom Typ Volvo FH Electric dürfen mit 42 Tonnen Gesamtgewicht gefahren werden, verfügen über eine nominelle Batteriekapazität von 540 kWh und werden in den bestehenden Tourenplan integriert. Die vier neuen E-Lkw werden alte Diesel-Fahrzeuge im gleichen Umfang ersetzen, insgesamt umfasst der Fuhrpark dann zwölf Sattelzugmaschinen und sieben Hängerzüge.
PV-Anlage erweitert
Die konkreten Überlegungen zur Elektrifizierung des Fuhrparks begannen etwa vor zwei Jahren, aber erst Ende 2022 waren die Voraussetzungen erfüllt: Der Volvo FH Electric verfüge über eine hohe Reichweite, die Siemens Sicharge D300 Ladesäulen eine entsprechende Ladekapazität und das Förderprogramm kompensiere einen Teil der hohen Anschaffungskosten, so das Unternehmen. Um die Lkw in den Standzeiten mit lokal produzierter grüner Energie zu laden, wurde die installierte Leistung der Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des Zentrallagers in Mauerstetten bei Kaufbeuren auf knapp 2,1 MWp erweitert.
Komplette Elektrifizierung der Flotte geplant
Die neuen E-Lkw werden auf Touren eingesetzt, die vorher fast unverändert von Lkw mit Dieselantrieb gefahren wurden. Es sollen demnach tägliche Laufleistungen im 2-Schicht-Betrieb von gut 350 bis 500 Kilometern erreicht werden. Die Ruhezeiten am Zentrallager sollen zum Umsatteln sowie zum Zwischenladen genutzt werden. Bei einer maximalen Ladeleistung von 240 kW könne selbst während kurzer Standzeiten viel Energie geladen werden, freut sich Georg Jos. Kaes. Auf dem Betriebsgelände des Zentrallagers stehen demnach zwei Siemens Sicharge Ladesäulen mit einer aktuellen Kapazität von 460 kW zur Verfügung. Die Ladesäulen sind in den ersten Jahren nicht öffentlich – auch um Lade- und Nutzungsverhalten der eigenen Lkw besser analysieren zu können. Künftig sei die Öffnung der Ladesäulen für Zulieferer aber denkbar, so das Unternehmen.
In den nächsten Monaten und Jahren soll ein weiterer Ausbau von Superschnell-Ladeinfrastruktur in den V-Märkten für Kunden und E-Lkw erfolgen. Das Vorhandensein von Ladelösungen an zentralen Verkehrsknotenpunkten vorausgesetzt, soll die Flotte nach und nach komplett auf E-Lkw umgestellt werden, heißt es aus Mauerstetten.