Stuttgart. Daimler Truck setzt bei seinen schweren Lkw neben der Batterie auch auf Wasserstoff und Brennstoffzelle, wie Technikvorstand Andreas Gorbach am Freitag, 11. Februar, in Stuttgart erklärte. Wasserstoff-Lkw könnten „vor allem im harten Fernverkehrseinsatz eine sinnvolle Option für unsere Kunden sein, insbesondere in Bezug auf die Gesamtbetriebskosten“. Bei Reichweite, Tankzeiten, Gewicht und Alltagstauglichkeit hätten die Transportunternehmen damit Vorteile gegenüber Batterie-Lkws.
Die VW-Nutzfahrzeugholding Traton mit Lkw-Marken wie MAN und Scania setzt dagegen voll auf Batterie-Lastwagen auch im Fernverkehr. Die Konkurrenten Daimler, Volvo und Iveco, der Gasehersteller Linde und die Energiekonzerne Shell, OMV und Total wollen Wasserstoff-Lkw europaweit zum Durchbruch verhelfen.
Verfügbarkeit einer entsprechenden Infrastruktur maßgeblich
Gorbach sagte: „Für flexible und anspruchsvolle Einsätze vor allem im wichtigen Segment des schweren Fernverkehrs können wasserstoffbasierte Antriebe die bessere Lösung sein.“ Vorteile gebe es zudem bei den Kosten und der technischen Machbarkeit der Wasserstoff-Infrastruktur. Denn maßgeblich sei auch die Verfügbarkeit einer entsprechenden Infrastruktur und von ausreichend grüner Energie. Kaum ein Land werde sich allein mit grüner Energie zu wettbewerbsfähigen Preisen selbst versorgen können. Folglich werde es einen globalen Handel mit CO2-neutralem, transportfähigem und speicherbarem Wasserstoff geben. „Wir gehen davon aus, dass dieser perspektivisch zu sehr attraktiven Preisen gehandelt wird.“
Gemeinsam mit der Volvo Group setzt Daimler Truck auf die wasserstoffbasierte Brennstoffzelle. Beide Unternehmen haben 2021 das Joint Venture Cellcentric gegründet. Ziel von Cellcentric ist, einer der weltweit führenden Hersteller von Brennstoffzellensystemen zu werden. Dafür plant das Unternehmen ab 2025 eine der größten Serienproduktionen in Europa aufzubauen. (tb/dpa)