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Automobilspediteure fordern Hersteller zur Mautübernahme auf

20.02.2009 15:31 Uhr
Automobilspediteure fordern Hersteller zur Mautübernahme auf
Mercedes übernimmt ab März die höhere LKW-Maut (Bild: Arndt)
© Foto: Arndt

AML-Chef Lehner kritisiert Volkswagen und Ford: „Verweigerung der Mautübernahme ist Trittbrettfahrertum auf Kosten anderer“

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Bonn. Fast zwei Monate nach der drastischen Erhöhung der LKW-Maut durch die Bundesregierung um bis zu 90 Prozent ist es den Fahrzeugspediteuren in Deutschland immer noch nicht gelungen, mit allen ihren Kunden zum Abschluss zu kommen. Nach Ansicht des Vorstands des Vereins Automobillogistik im Bundesverband Spedition und Logistik (AML), der zwölf deutsche Fertigfahrzeuglogistiker vertritt, ist dieses Verhalten nicht länger akzeptabel. Zumal es sich dabei nur um eine Minderheit der Produzenten handele. Mit Daimler hat ein wichtiger Hersteller diese Woche der Übernahme der Mautkosten zugestimmt. Dies begrüßen die AML-Mitglieder ausdrücklich. „Mit den meisten unserer Kunden gibt es bezüglich der Weiterberechnung der erhöhten Mautkosten bereits konkrete Vereinbarungen. Ich sehe hier auch keinen Diskussionsbedarf, denn schließlich handelt es sich um eine staatliche Abgabe, die unsere Mitglieder vorzufinanzieren haben und die ebenso weiterzureichen ist, wie die Mehrwertsteuer“, sagte Konrad Lehner, Vorsitzender des AML. „Umso ärgerlicher ist es da, wenn nun bedeutende Hersteller wie Ford und der Volkswagen-Konzern auf Zeit spielen und sich gegen einen Abschluss der Mautverhandlungen sperren.“ Dieses Verhalten hält der Vereinsvorsitzende geradezu für unsolidarisch, denn die Mautbelastung falle auf die gesamte Wirtschaft zurück. „Eine Verweigerung der Maut gegenüber den Logistikdienstleistern ist nichts anderes als Trittbrettfahrertum auf Kosten anderer. Dass an einem Ausgleich der Maut kein Weg vorbeiführt, wissen die Hersteller selbst am besten, denn sonst sterben ihnen früher oder später die Dienstleister weg. Hier wäre in den konkreten Fällen etwas mehr ökonomische Voraussicht wünschenswert“, kritisiert Lehner. Der AML wies in diesem Zusammenhang umgelegt auf das Einzelfahrzeug relativ niedrigen Kosten hin: Beim Transport auf der maximalen innerdeutschen Mautstrecke von Flensburg nach Garmisch-Patenkirchen und einem angenommenen Verkaufswert eines Neuwagens von 25.000 Euro würde sich dieser PKW bei kompletter Weiterberechnung der erhöhten LKW-Maut lediglich um 7,80 Euro – also 0,03 Prozent – verteuern, rechnete Lehner vor. (sb)

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