Staplerfahrer sind überall dort tätig, wo Waren ein- und ausgelagert und transportiert werden müssen: in den Branchen Transport- und Lagerlogistik, Spedition, Industrie, Handel oder auch Baugewerbe. Zu den Hauptaufgaben gehören das Be- und Entladen von Lkw oder Containern, die Überprüfung der Ware im Wareneingang, die Ein- und Auslagerung und der innerbetriebliche Transport von Waren sowie Inventurarbeiten. Staplerfahrer kümmern sich aber auch um Reinigung und Wartung ihres Arbeitsgeräts. Dazu kann – je nach Antrieb des Staplers – etwa das Wechseln von Gasflaschen, das Nachfüllen von Wasser in die Batterien oder das Aufladen der Batterien gehören. In der Praxis sind Mitarbeitende im Lager aber oft nicht ausschließlich auf dem Stapler unterwegs – Einsätze in der Kommissionierung oder Verpackung sorgen für Abwechslung.
Ist Staplerfahrer ein Beruf?
Staplerfahrer ist kein klassischer Ausbildungsberuf, sondern eine Zusatzqualifikation. Den so genannten Flurfördermittelschein – umgangssprachlich Staplerschein – kann erwerben, wer mindestens 18 Jahre alt ist und grundlegende gesundheitliche Voraussetzungen mitbringt, vor allem gutes Reaktions- und Hörvermögen sowie Sehvermögen. In Ausnahmen können auch Jugendliche zu berufsbezogenen Ausbildungszwecken unter Aufsicht Stapler fahren.
Wie werde ich Staplerfahrer?
Der Weg zum Staplerfahrer führt zwar oft über eine Berufsausbildung, etwa als Fachkraft für Lagerlogistik oder Fachlagerist.
Den Staplerschein kann aber jeder machen, der die oben genannten Voraussetzungen erfüllt.
Wie bekomme ich den Staplerschein?
Ein Staplerscheinkurs dauert in der Regel zwischen zwei und fünf Tagen und wird von unterschiedlichen Organisationen angeboten. Dazu gehören die Handwerkskammern, Prüforganisationen wie TÜV und Dekra, aber auch die Hersteller von Gabelstaplern. Die allgemeine Ausbildung besteht aus einem theoretischen und einem praktischen Teil. Im theoretischen Teil geht es um Sicherheitsbestimmungen wie beispielsweise Unfallverhütungsvorschriften und Betriebsanleitungen. Im praktischen Teil lernen die angehenden Fahrer Lasten richtig aufzunehmen, zu transportieren sowie ein- und auszustapeln. Dabei empfiehlt sich, dass der theoretische und praktische Teil der Ausbildung nach dem Grundsatz „Ausbildung und Beauftragung der Fahrer von Flurförderzeugen mit Fahrersitz und Fahrerstand“ der Deutschen Gesetzlichen Unfallsversicherung (DGUV Grundsatz 308-001) durchgeführt wird. Abschließend gibt es eine Theorieprüfung und eine Fahrprüfung – wer beides besteht, erhält den Staplerschein. Der ist lebenslang gültig. Die Kosten für den Staplerschein liegen bei wenigen hundert Euro, oft werden die Kosten auch von der Agentur für Arbeit übernommen.
Wie oft müssen Staplerfahrer unterwiesen werden?
Gefährliche Situationen gibt es beim Einsatz von Gabelstaplern in Lagern oder Produktionshallen zu Genüge – immer wieder kommt es zu Unfällen. Daher bleibt der Staplerschein auch nur gültig, wenn der Inhaber einmal im Jahr an der gesetzlich vorgeschriebenen Sicherheitsunterweisung nach DGUV Grundsatz für Flurförderzeuge teilnimmt.