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Aus Forschung und Technik: So wird die Autobahn digitalisiert

21.11.2014 11:18 Uhr
Aus Forschung und Technik: So wird die Autobahn digitalisiert
Jeder spricht mit jedem: Fahrzeuge und Infrastruktur tauschen untereinander alle wichtigen Daten aus
© Foto: Daimler

In Zukunft tauschen LKW und Infrastruktur ständig Daten aus. Das verhindert Unfälle, spart Zeit und Sprit. Welche Technik dafür nötig ist.

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München. Um den Verkehr intelligent steuern zu können, ist es nötig, über das Straßennetz ein Datennetz zu stülpen. Alles muss mit allem drahtlos kommunizieren. Das Szenario hat zwei Aspekte: Zum einen werden alle Fahrzeuge über Funk miteinander verbunden, um Daten auszutauschen (Fachwort: Vehicle-to-Vehicle-Communication): Ein Pannenfahrzeug kann so den nachfolgenden Verkehr automatisch warnen, dass sich auf dem Standstreifen ein Hindernis befindet. Zum anderen „spricht" die Infrastruktur mit den Fahrzeugen (Vehicle-to-Infrastructure-Communication): Baustellenschilder warnen via Funk vor gesperrten Spuren, Sendeanlagen entlang der Strecke (Roadside Units) überwachen zum Beispiel die Fahrbahndecke und schlagen bei Eisbildung Alarm.

Die Technik, um das zu realisieren, ist überwiegend entwickelt. Beim Austausch von Daten kommt W-LAN zum Einsatz. Dafür müssten zunächst alle Fahrzeuge mit entsprechenden Funkmodulen ausgerüstet werden. Der Chiphersteller NXP bietet seit September die nötigen Komponenten an, die zum Beispiel in Navigations-, Telematikgeräte oder digitale Tachografen eingebaut werden könnten. 2016 sollen alle Neufahrzeuge mit der Technik ausgerüstet werden, wenngleich Experten Zweifel an dem Zeitplan haben. Die Preise für die Geräte sollen zwischen 200 und 300 Euro liegen.

Auch Smartphones können zur Vernetzung eingesetzt werden

Theoretisch ließen sich LKW und PKW auch einfacher mit der Infrastruktur vernetzen: über das Smartphone des Fahrers. Es könnte mit einem IVS-Modul ausgestattet sein, um die digitalen Botschaften von Brücken und Parkplatzsensoren zu empfangen. Allerdings weisen Experten darauf hin, dass Telefone nicht zuverlässig und sicher genug sind, um sie in der Verkehrssteuerung einzusetzen.

Den größten Nutzen bringt IVS, wenn die Fahrzeuge aber nicht nur empfangen, sondern im Gegenzug ihre Standorte übertragen. So könnte ein zentrales Verkehrsleitsystem aufgebaut werden, das für jeden Fahrer eine optimale Route berechnet. Als Datenquelle könnten wiederum Smartphones dienen, die üblicherweise über einen GPS-Empfänger verfügen. Aber auch digitale Tachos oder Telematik könnten die Position des Fahrzeugs an die Leitstelle melden. (cg)

Einen ausführlichen Artikel zum Thema "Intelligente Verkehrssysteme" lesen Sie in der aktuellen VerkehrsRundschau 47/2014 vom 21. November 2014. Zum E-Paper.

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