Zweiter Anlauf mit dem Ausbau

ProdukteZweiter Anlauf mit dem AusbauMotis hat in der Krise sein Modulsystem für die LKW-Kabine überarbeitet. Und bietet das Interieur jetzt direkt über den After-Sales-Markt zweier Hersteller an. Das Interesse war groß, als ein Konsortium namens Motis 2006 erstmals auf den Plan trat mit einem revolutionären Kabinenausbau. Doch bis zur Serienreife folgten noch drei Jahre – und die Ernüchterung. Außer ein paar Kunden wie die Spedition Wagner/Amberg, die die erste Pilotserie des Motis-Kabinenausbaus begeistert orderten, kam nicht wirklich Zug in den Verkauf der cleveren, aber auch teuren Ideen des Wohnmobilexperten Johann Tomforde. In der Krise wurden die ab 10.000 Euro teuren Modulinterieurs zum obsoleten Luxusgut.Und die Krise zwang Motis zum Umdenken. So konzentrierte man sich auf den gemeinsamen After-Sales-Vertrieb, vorerst über das MAN Modification Center und Mercedes „Truck Works“ – weitere Hersteller sollen folgen. Und man fokussierte das Interieur auf die wirklich wichtigen Dinge im Fahreralltag, senkte so nicht zuletzt die üppigen Kosten. Vom komplexen, breiten Schwenkbett ließ man ab: Bei Motis 2010, in Versionen „Comfort“ und „Premium“ lieferbar, steht in MAN und Mercedes die obere Standard-Bettstatt zur Verfügung. Darunter sortiert sich die geänderte Zwei-Turm-Einbauwand, aus der sich diverse Schubladen mit Waschbecken, Mikrowelle, Kochstelle, Drei-Zonen-Kompressor-Kühlschrank oder allgemeinen Staufächern hervorziehen lassen – oder das Chemieklo, für den, der das will. Optional gibt‘s eine Kaffemaschine oder einen Klapptisch, beides allerdings kompliziert verstaut im Schacht hinter der Schrankwand. Hier haben die Hersteller in der Erstausrüs-tung mittlerweile praktikablere Lösungen. Wahlweise besetzt der Frisch- (20 l) und Abwassertank eines der Außenstaufächer. Der Motis-Ausbau ist wertig verarbeitet und funktional. Er schränkt aber die Bewegungsfreiheit und das Raumgefühl stark ein. Und ist mit knapp 10.000 Euro beim Actros noch immer zu teuer. jr Info: beim MAN- oder MB-Händler www.motis.orgSchiebung: In den gut funktionierenden Schubladen und -fächern verbirgt sich auch eine MikrowelleWie eine Wand: Bewegungsfreiheit und Raumgefühl werden beeinträchtigtStudie: Ein Sitz, der leichter, haltbarer und preiswerter istIFA kommt zurück – allerdings nicht als kompletter LKW, sondern nur als gleichnamiger Lieferant eines neuen Sitzkonzeptes. Die Reste des einstigen Industriekombinats Fahrzeugbau IFA bilden mittlerweile mit dem 2009 zugekauften Zulieferer Rotorion ein Unternehmen. Bisher fertigten die Haldenslebener vor allem Kardan- und Gelenkwellen sowie Verbundwerkstoffe für die Autoindustrie. Nun will man mehr. Der RCS-Sitz (Reduced Complexity Seating) ist zwar vorerst nur eine Designstudie. Aber die hat es in sich: Der gelenklose, einteilige Sitz aus Carbon- und Gfk-Verbund soll um die Hälfte leichter sein als konventionelle Stahl-Sitze – und deutlich preiswerter. Er kommt ohne Schrauben oder Nieten aus, die Zahl der Einzelteile sinkt von 80 auf 12. Die Verstellung erfolgt nur durch Druck und Zug ohne komplexe Gelenke. Die Polster sind mit beschichteten Kugeln gefüllt und bieten so eine natürliche Belüftung. Die Kernbotschaft der Studie ist denn auch: hoher Komfort ohne Stellmotoren, aufblasbare Polster oder integrierte Lüfter. Neben geringerer Defektanfälligkeit führt IFA auch noch hohe Dauerhaltbar-keit der Konstruktion ins Feld. Ein Einführungstermin steht aber noch nicht fest. jrInfo: www.ifa-gruppe.deNeue Einfachheit: Cleveres Sitzkonzept, Markteinführung unklar

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