Die seit längerem erwartete Machbarkeitsstudie für eine Alternativtrasse für Güterzüge im bahnlärmgeplagten Mittelrheintal soll nach Angaben von Bundesverkehrsminister Volker Wissing in Kürze vorliegen. "Die Studie soll noch im Sommer - Mitte August - den Ländern überstellt werden und im Anschluss auch veröffentlicht werden", sagte der FDP-Politiker.
Nach Auskunft seines Ministeriums steht die Arbeit an der Untersuchung vor dem Abschluss. Es geht um die Frage, ob der Bau eines gut 100 Kilometer langen Tunnelsystems durch Westerwald und Taunus für Güterzüge zur Entlastung des Welterbes Oberes Mittelrheintal realistisch ist. Und falls ja, bis wann.
Wissing hofft, "dass es am Ende eine Perspektive für eine Realisierung gibt". Der Minister ergänzte: "Die Bürger dort wissen aber auch, dass eine alternative Trasse natürlich einen sehr langen Zeitraum in Anspruch nehmen wird."
In dem burgengesäumten Flusstal verlaufen zwei vor mehr als 150 Jahren gebaute Bahnstrecken. Die rechtsrheinischen Gleise gehören laut Deutscher Bahn zu Europas meistbefahrener Güterzugstrecke zwischen Genua und Rotterdam. Das schalltrichterartige Tal verstärkt den Lärm.
Dem Verein Pro Rheintal zufolge leiden Anwohner unter Schlafstörungen, Kopfschmerzen und hohem Blutdruck. Die Bahn verweist auf Verbesserungen wie Schallschutzwände, Schienenstegdämpfer, geglättete Gleise und Flüsterbremsen ihrer Güterzüge. Auch Wissing sagte: "Wir haben schon viel erreicht durch leisere Züge und technische Aufrüstung."