Bundesverkehrsminister Volker Wissing will Hürden in der unbemannten Luftfahrt abbauen und noch dieses Jahr ein Gesetz für den Drohnenflug vorlegen. „Wir wollen, dass Deutschland ein Leitmarkt wird für Drohnenflug und unbemannte Luftfahrt“, sagte der FDP-Politiker am 9. Mai bei einer Veranstaltung der Technischen Universität München (TUM).
Das „U-Space“-Konzept des Bundes wurde im vergangenen Jahr vorgestellt und sieht gemeinsame Lufträume für Flugzeuge, Hubschrauber und Drohnen vor. Dabei geht es im Wesentlichen nicht um kleine private Hobbydrohnen, die nur in sehr begrenzter Höhe fliegen dürfen, sondern um unbemannte Fluggeräte, die etwa Medikamente transportieren oder technische Anlagen aus der Luft überwachen könnten. „Ein Gesetz soll noch in diesem Jahr folgen“, sagte Wissing.
Bessere Bedingungen für Start-ups geplant
So präsentierte die Studenteninitiative „Horyzn“ auf der Veranstaltung am Garchinger Campus der TU ihre unbemannte Rettungsdrohne, die in ländlichen Regionen innerhalb weniger Minuten einen Defibrillator zur Erstversorgung an den Ort eines Herzstillstands bringen soll.
Auch Lilium-Gründer Daniel Wiegand und Volocopter-Chef Dirk Hoke nahmen an dem Kongress teil. Die beiden Unternehmen stellen senkrecht startende und landende Flugtaxis her.
„Die ersten 50 Millionen für ein Startup in der Luft- und Raumfahrt zu bekommen, ist nicht mehr das Problem“, sagte Wiegand. Ein Hindernis sei vielmehr die geringe Risikobereitschaft in vielen deutschen Unternehmen für größere Investitionen und die hohen Sicherheitsstandards, die in Deutschland erfüllt werden müssten.
„Vor allen Dingen müssen wir auch dafür sorgen, dass Initiativen ideale Testbedingungen vorfinden“, sagte Wissing. „Bürokratische Hürden wollen wir hier, wo immer es möglich ist, so niedrig halten, wie es geht oder gar ganz abbauen.“