Der Wissenschaftspreis Logistik 2024 wurde an Jun.-Prof. Dr.-Ing. Sebastian Lang von der Universität Magdeburg verliehen. Die Preisverleihung fand im Rahmen der BVL Supply Chain CX in Berlin statt, nachdem Lang's Arbeit von der Jury unter vier Finalisten zum Sieger gekürt wurde.
Bahnbrechende Forschung im Bereich Künstliche Intelligenz
Lang's preisgekrönte Dissertation konzentriert sich auf die Anwendung von Reinforcement Learning (RL) zur Berechnung von Produktionsablaufplänen. Diese innovative Methode ermöglicht es, Software durch Trial-and-Error-Verfahren zu trainieren, um Produktionsablaufentscheidungen in Echtzeit zu treffen.
Vorteile des Reinforcement Learning:
- Training durch Versuch und Irrtum statt vorgegebener Trainingslabel
- Entwicklung optimaler Planungs- und Steuerungsstrategien durch Feedback-Lernen
- Besonders geeignet für komplexe, volatile Produktionsumgebungen
Lang's Forschung betritt Neuland, da in den letzten drei Jahrzehnten nur etwa 100 Veröffentlichungen zu RL erschienen sind.
Praktische Anwendbarkeit und Übertragbarkeit
Das konkrete Ergebnis von Lang's Arbeit ist ein Vorgehensmodell zur Entwicklung, Integration und Anwendung von RL-Verfahren in der Produktionsablaufplanung. Zusätzlich demonstriert er die Übertragbarkeit seines Konzepts auf andere Logistikbereiche anhand eines Beispiels aus der Transportplanung.
Anerkennung durch die Fachwelt
Die Jury, vertreten durch Prof. Dr. Dr. h. c. Wolfgang Kersten, hob besonders hervor:
- Die umfangreiche Publikation von Lang's Forschungsergebnissen
- Die hohe praktische Relevanz, belegt durch reale Anwendungsfälle
- Lang's Fähigkeit, komplexe wissenschaftliche Zusammenhänge verständlich zu erklären
Der mit 5.000 Euro dotierte Preis wurde von Hellmann Worldwide Logistics gefördert.