Berlin. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hat eingeräumt, dass sein Ressort bisher unterschätzt habe, wie stark der Strombedarf in Deutschland im Zuge der Energiewende steigen dürfte. „Wir müssen durch die verschärften Klimaziele Deutschlands und der EU von einem deutlich höheren Strombedarf ausgehen, als es bisher zugrunde gelegt wurde. Dazu wird mein Haus neue Berechnungen vorlegen“, sagte Altmaier der „Wirtschaftswoche“ in einem Doppelinterview mit der Chefin des Energieverbandes BDEW, Kerstin Andreae.
Altmaier: „Müssen mehr Energie produzieren“
Das heiße weiter, dass „wir mehr Energie produzieren müssen, und zwar aus allen verfügbaren erneuerbaren Quellen: Windkraft und Fotovoltaik“, sagte Altmaier. „Ich werde konkrete Vorschläge vorlegen, wie wir die Offshore-Windkraft auf hoher See und die übrigen erneuerbaren Energien viel stärker ausbauen können, als bisher geplant.“ Für „grünen Wasserstoff“ zum Einsatz etwa in der Stahlindustrie oder den Ausbau der Elektromobilität wird aus Sicht vieler Experten in den kommenden Jahren erheblich mehr Strom benötigt, der aus erneuerbaren Energien kommen soll.
Altmaier sagte außerdem, Genehmigungen sollten künftig im Normalfall binnen eines Jahres vollzogen sein. „Damit das gelingt, muss Naturschutzrecht in Deutschland endlich einheitlich ausgelegt werden.“ (dpa)