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Wirtschaftslage: Anstieg der Insolvenzen befürchtet

15.11.2022 16:34 Uhr | Lesezeit: 4 min
Insolvenz, Corona, Geld
Der Informationsdienstleister CRIF prognostiziert einen Anstieg der Firmeninsolvenzen
© Foto: Fleig/Eibner-Pressefoto/picture-alliance

Laut einer aktuellen Auswertung sind zehn Prozent der Unternehmen in Deutschland derzeit insolvenzgefährdet, auch die Transport und Logistikbranche gilt als besonders gefährdet.

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Laut einer aktuellen Auswertung des Informationsdienstleisters CRIF zur Zahlungsfähigkeit und Überschuldung von Firmen in Deutschland haben derzeit über 300.000 Unternehmen finanzielle Probleme. Für die Analyse hat CRIF knapp drei Millionen Unternehmen in Deutschland hinsichtlich ihrer Kreditwürdigkeit bzw. Finanzkraft untersucht. Die Anzahl der finanzschwachen Unternehmen steigerte sich im November 2022 laut Analyse im Vergleich zum März 2022 um 15,6 Prozent. Demnach haben derzeit 301.516 Unternehmen bzw. zehn Prozent der Firmen in Deutschland ein erhöhtes Insolvenzrisiko.

„Die hohen Energiekosten, die bestehenden Probleme in den Lieferketten und die Inflation machen vielen Unternehmen zu schaffen“, sagte CRIF Deutschland Geschäftsführer Frank Schlein. Aktuell seien vor allem energieintensive Branchen insolvenzgefährdet, dazu zählt CRIF auch die Transport- und die Logistikindustrie. „Aktuell gehen wir von 14.500 Firmeninsolvenzen im Jahr 2022 aus. Das ist ein Plus von 3,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum“, sagte Schlein. Der Informationsdienstleister CRIF erwartet auch 2023 mehr Insolvenzen. Die Prognose geht für das Jahr 2023 derzeit von 17.000 Firmeninsolvenzen aus – ein Plus von 17,2 Prozent im Vergleich zum Jahr 2022.

Unterschiedliche regionale Verteilung

Beim Blick auf die regionale Verteilung der Firmen mit hohem Zahlungsausfall- bzw. Insolvenzrisiko zeigen sich große Unterschiede. In absoluten Zahlen stehen Nordrhein-Westfalen (65.360), Bayern (37.063), Baden-Württemberg (33.675) und Niedersachsen (26.278) an der Spitze der Statistik der Bundesländer mit den meisten finanzschwachen Unternehmen. In Bremen (2998) und im Saarland (3002) gibt es absolut vergleichsweise wenig Firmen mit einem erhöhten Zahlungsausfallrisiko.

Bezogen auf die Firmendichte geht die höchste Insolvenzgefahr derzeit von Unternehmen in Sachsen-Anhalt aus. Aktuell sind laut CRIF-Auswertung 18,1 Prozent der Unternehmen dort in einer finanziellen Schieflage und somit von einer drohenden Zahlungsunfähigkeit betroffen. Auch in Berlin (14,8 Prozent), Sachsen (14,5 Prozent) und in Bremen (14,4 Prozent) sind deutlich mehr Unternehmen von einer Insolvenz bedroht als im Bundesdurchschnitt.

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