Interview: "Wir erwarten mehr Stichproben"

Wie weit sind Sie bei der Umsetzung der neuen EU-Regeln gegen Arzneimittelfälschungen? Bayer ist Mitglied im Securpharm-Projekt, das ein entsprechendes Verifikationssystem aufbaut. Ab 2016 werden wir erste Produkte mit den neuen Sicherheitsmaßnahmen ausstatten, der Realbetrieb soll noch vor Inkrafttreten des EU-Rechtsaktes 2019 laufen. Was ändert sich dadurch für Ihre Logistikdienstleister? Grundsätzlich handelt es sich um eine End-to-End-Verifizierung, die Echtheit des Arzneimittels wird beim Hersteller und später bei der Abgabe in der Apotheke überprüft. Das heißt, die Richtlinie betrifft Händler und Logistikdienstleister nicht. Allerdings erwarten wir schon jetzt von unseren Partnern auf allen Ebenen, dass sie regelmäßig Stichprobenkontrollen durchführen. Es muss geprüft werden, dass sich in den Lieferungen auch das befindet, was unser Haus verlassen hat. Wir führen außerdem bei allen Logistikpartnern Audits durch, um sicherzustellen, dass unsere Standards auch hier eingehalten werden, also zum Beispiel bei den Lager- und Transportbedingungen. Worauf müssen die Dienstleister bei den Stichproben achten? Es muss überprüft werden, ob die Arzneimittel alle unsere Fälschungsschutzmerkmale aufweisen, also zum Beispiel Hologramme. Die einzelnen Merkmale können auf der Webseite vorsicht-faelschung.de nachgelesen werden. Glauben Sie, dass sich die Sicherheitsanforderungen an die Pharmalogistik verschärfen werden? Nein. Ich denke, die Kontrolldichte ist auch jetzt schon sehr hoch. Außerdem müssen Sie bedenken, dass der Anteil der Fälschungen in der legalen Lieferkette unter einem Prozent liegt. Das ist ein Problem in den illegalen Lieferketten, sprich: beim Internethandel.

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