Graben. Bei Amazon wird wieder einmal gestreikt. Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat die Amazon-Beschäftigten ab heute an vier Standorten in Deutschland zum Ausstand aufgerufen. An den Verteilzentren in Leipzig und Bad Hersfeld begann der Ausstand bereits mit der Nachtschicht um Mitternacht.
Laut Verdi klagen Beschäftigte in den Amazon-Versandzentren über eine hohe Anzahl von Befristungen, extremen Leistungsdruck und unzureichende Arbeits- und Pausenregelungen. Zudem bekämen die Mitarbeiter zum Teil mehrere Hundert Euro weniger, als ihnen nach den Tarifverträgen des Einzel- und Versandhandels zustehen würden.
Am größten deutschen Standort in Bad Hersfeld beteiligten sich nach Verdi-Angaben M Montag zunächst 400 Mitarbeiter am Ausstand. Die Streiks werden in den nächsten Tagen möglicherweise auf weitere Standorte ausgedehnt. Unterdessen kündigte ein Mitarbeiter der Gewerkschaft einen „Paukenschlag zum Weihnachtsgeschäft” an.
Verdi versucht seit mehr als einem Jahr, den weltgrößten Online-Versandhändler mit Streiks an verschiedenen Standorten zu Tarifverhandlungen zu den Bedingungen des Einzelhandels zu bewegen. Amazon lehnt das jedoch ab und sieht sich selbst als Logistiker. Das Unternehmen beschäftigt an bundesweit neun Standorten mehr als 9000 Mitarbeiter. (dpa/sno)