Wichtiger Tunnel in Swinemünde fast fertig
An der nördlichen deutsch-polnischen Grenze steht dem Personenverkehr und dem Gütertransport eine große Erleichterung bevor: Zwischen den Inseln Usedom und Wollin wird keine Fähre mehr benötigt.
- Die polnische Grenzstadt Swinemünde ist verteilt auf die beiden Inseln Usedom und Wollin
- Der neue Tunnel verkürzt die Fahrzeiten für Lkw und Pkw um teils mehrere Stunden
- Bisher waren eine Fähre und ein großer Umweg über Stettin die Alternativen
Der Swinetunnel wischen den Inseln Usedom und Wollin bei Swinemünde (poln.: Świnoujście) steht kurz vor seiner Eröffnung. Die Stadt Swinemünde ist der einzige Ort Usedoms, der zu Polen gehört, während Wollin vollständig auf polnischem Gebiet liegt.
Besonders in der Urlaubssaison lange Warteschlangen zur Fähre
Bisher ist der Fluss Swine nur per Fähre zu überwinden, die zwar wenige Kilometer außerhalb von Swinemünde nonstop und kostenlos verkehrt, aber in Zeiten hohen Verkehrsaufkommens regelmäßig Wartezeiten von ein bis zwei Stunden mit sich bringt. Viele Lkw-Fahrer nutzen die Fähre, wenn sie in der Ostseeregion rund um die deutsch-polnische Grenze unterwegs sind, weil ansonsten ein größerer Umweg über Stettin in Kauf genommen werden muss. Beispielsweise von Greifswald in Mecklenburg-Vorpommern in den polnischen Kurort Misdroy sind es 270 km über Stettin und nur ca. 92 km über Swinemünde.
Eröffnung vor der Hauptsaison geplant
Die Einweihung des 900 Mio.-Zloty-Projekts (ca. 190 Mio. €), dessen Bauzeit sich über mehrere Jahre hinzog, steht nun unmittelbar bevor. Es wird bereits die erste Asphaltschicht gegossen, dann folgen die technischen Abnahmen. Als realistischer Termin gilt derzeit der 25. Mai – auf jeden Fall soll der Tunnel aber vor Beginn der Sommerferien befahrbar sein, wenn die Wartezeiten an der Fähre immer am schlimmsten waren. Die Durchfahrt durch den Tunnel soll einstweilen kostenlos sein – die spätere Einführung von Gebühren, etwa für Lkw, ist nicht ausgeschlossen.
Der 1484 Meter lange Tunnel – die gesamte Neubau-Trasse ist 3,2 km lang – wird mit 24 Bereichen zur Feuermeldung, 110 Kameras (die via Zoom Nummernschilder und sogar Hologramme auf den Scheiben der Fahrzeuge lesen können) sowie alle 75 Meter mit Notfallstationen ausgestattet .