Werkstattkonzept

Werkstattkonzept Mit dem Diagnosegerät auf Kundenfang Mit einem neuenWerkstattkonzept will Iveco nicht nur die Auslastung der eigenen Servicebetriebe erhöhen, sondern auch Neukunden gewinnen. Eine wesentliche Erkenntnis aus den letzten krisenhaften Monaten im Nutzfahrzeugmarkt lautet: Wenn sich nur wenige Neufahrzeuge verkaufen lassen, muss das Geld über den Service verdient werden. In der Folge begannen einige Nutzfahrzeuganbieter damit, eigene Marken für ihre Werkstätten aufleben zu lassen, um die Auslastungsraten hochhalten zu können. Werkstätten für den Fernverkehr Nun hat auch Iveco das Thema Werkstatt wiederentdeckt und plant die Bestands- und Neukunden verstärkt in die eigenen Servicebetriebe zu lotsen. Dazu sollen in den kommenden drei Jahren allein in Deutschland 85 von knapp 320 Vertragswerkstätten zu sogenannten „Truck Station“ ausgebaut werden. „Truck Station ist ein Werkstattnetz, das speziell für die europäischen Fernverkehre entwickelt wurde“, betonte Enzo Gioachin, Iveco Customer Service Senior Vice President, beim Start des Netzwerkes in der deutschen Iveco-Niederlassung in Hannover den Anspruch des Systems. Denn neben den deutschen Eckpfeilern sollen europaweit rund 400 Truck-Station-Stützpunkte aufgebaut werden. Bei der Suche nach den passenden deutschen Stützpunkten haben die Italiener 75 potenzielle Betriebe unter die Lupe genommen. Die Vorgaben für die Servicebetriebe sind dabei nicht so starr, wie es andere Werkstattkonzepte vorleben. Statt das Komplettangebot aller bisherigen elf externen Truck-Station-Partner, zu denen unter anderem die Trailerhersteller Schmitz Cargobull, Krone und Humbaur/Kögel zählen, anbieten zu müssen, reicht es, wenn die Werkstatt innerhalb der Kooperationspartner ein solches Spektrum abdeckt, was die typischen Arbeiten an Truck und Trailer beschreibt. Im Zweifel müssen damit die einzelnen Truck-Station-Werkstätten nicht alle Serviceleistungen der offiziellen Systempartner an ihrem Standort anbieten. Diese Flexibilität soll Betrieben und Kunden Vorteile bringen. Nicht verhandelbar sind allerdings die Grundvorgaben an die Servicebetriebe. „Eine Fläche von 10.000 Quadratmetern ist die Untergrenze für die Werkstatt“, betont Rudi Maier, Netzwerk-Chef bei Iveco Deutschland. Auch personell müssen viele Iveco-Werkstätten, die bislang mit sieben Monteuren den Full-Range-Status erreicht haben, nachbessern. „Im Zweischichtbetrieb müssen mindestens zwölf Monteure vorhanden sein“, erklärt Maier. Wenn Arbeitsgruben fehlen, muss ebenfalls ausgebaut werden. Hilfe per Webcam Auf dem Investitionszettel der Werkstätten steht ebenfalls die Diagnosetechnik sowie die Datensysteme namens Easy und Teleservice. Die Fahrzeugdiagnose wird mithilfe des Mehrmarkensystems von AVL erstellt. Allein hierfür fallen schnell 2000 Euro je Arbeitsplatz an festen und variablen Kosten für die künftige Truck-Station-Werkstatt an. Mit dem Mehrmarken-Diagnosesystem können die technischen Zustände unterschiedlicher Van- und Truckmarken wie auch von Trailern durchleuchtet werden. Wissen die Monteure vor Ort einmal nicht weiter, hilft eine Hotline beziehungsweise eine Internetschalte in die Servicezentrale nach Turin weiter. Per Webcam können die Experten den Fall begutachten und Tipps für das weitere Vorgehen geben. Diese Beratungskosten übernimmt innerhalb der Garantiezeit Iveco. Das ambitionierte System soll nun rasch starten. Noch bis Jahresende sollen die ersten sechs bis acht Standorte mit dem neuen Status „Truck Station“ auf Kundenfang gehen. Und neben einer erhöhten Auslastung der Werkstatt auch Werbung für die italienische Marke bei Neukunden betreiben. ❙❚■ Rocco Swantusch Mittels Computer sucht ein Werkstattmitarbeiter den Fehler an einer Iveco-Zugmaschine

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