Wenn sich Paletten selbst laden

Von Paletten, die ohne Einsatz von Ameise oder Gabelstapler von der Rampe in den Auflieger schweben, träumt jeder Transportunternehmer. Mit automatischen Be- und Entladesystemen kommt man diesem Traum schon sehr nahe. Wobei die Rahmenbedingungen stimmen müssen, wie die Hersteller solcher Anlagen erklären. Denn um das teure System auszulasten, ist ein entsprechender Durchsatz nötig. Zusätzlich muss an den jeweiligen Rampen die passende stationäre Fördertechnik vorhanden sein, die die Ladungsträger entsprechend weiterleitet. Daher gehören meist Unternehmen mit klassischen Werksverkehren, die oftmals in der Automotive-, Möbel- oder Getränkebranche tätig sind, zum Kundenstamm von FAB Fördertechnik und Anlagenbau. In weniger als vier Minuten sollen sich mit der Technik des Baden-Württemberger Unternehmens 33 Europaletten aus einem Auflieger befördern lassen. Dafür integriert FAB in den Boden des Sattelaufliegers - meist kommen Curtainsider, Kofferfahrzeuge oder Wechselbrücken zum Einsatz - entweder einen sogenannten Transportteppich oder alternativ ein Rollenbahn-Ketten-System, auf dem die Standfüße der Palette platziert werden. Ähnliche Technik bietet das Cargomatic-System von Cargofloor. Wobei die Niederländer ihr kettengetriebenes Lamellenfördersystem neben Paletten vor allem für weniger homogene Ladungsträger wie für Rollcontainer, Kisten oder Papierrollen empfehlen. Per Einbaukit soll die Montage im Auflieger schnell und einfach vonstatten gehen, wobei die Antriebseinheit an der Außenseite der Stirnwand Platz findet. Für den Transport von immer gleichen Paletten rät Cargomatic zum Kettenförderer. Dafür werden auf den bestehenden Aufliegerboden Aluminium-Profile verlegt, in denen die stabile Kunststoff-Kettenführung montiert wird. Für beide Cargomatic-Systeme sind 140 Millimeter Einbauhöhe zu kalkulieren, die von der Ladehöhe im Trailer abzuziehen sind, die beiden Systeme aber auch untereinander kompatibel macht. Für den Fahrer bleibt nicht viel zu tun FAB nennt dagegen keine genauen Einbauhöhen für seine nach Kundenwunsch gebauten Systeme. Sollen zum Gesamtpaket aber zusätzlich elektrische Tore gehören, müssten 25 Zentimeter Ladehöhenverlust einkalkuliert werden. Egal ob FAB oder Cargomatic, für den Fahrer bleibt an der Be- und Entladestelle nur noch wenig zu tun. Er muss dort lediglich die Stromzufuhr zum Fahrzeug herstellen und entsprechend aufs Knöpfchen drücken. Wobei sich bei FAB die Strom- und Signalübertragung per automatischer Systemkopplung (ASK) auch autonom herstellen lässt. Hier muss der Fahrer dann gar nicht mehr aussteigen, was in Zukunft im Hinblick auf selbstfahrende Lkw interessant werden dürfte. Immer bleiben wird dagegen das Thema Wartung. Im Falle einer intensiven Drei-Schicht-Nutzung empfiehlt FAB beispielsweise das System zwei Mal pro Jahr kontrollieren zu lassen. Mehr zum Thema finden Sie unter #Lagertechnik www.verkehrsrundschau-plus.de/hashtag In Kürze Besonders effizient werden die Be- und Entladesysteme für Trailer in Kombination mit einem stationären Be- und Entladedock an der Rampe.Auf diese Weise kann eine komplette Ladung schon vor dem Eintreffen des Fahrzeugs vorbereitet werden, die sich anschließend selbsttätig in den Auflieger verlädt. Anbieterauswahl Cargomatic www.cargofloor.comFAB Fördertechnik und Anlagenbau www.fab-materialfluss.deJoloda www.joloda.comWestfalia Logistics Solutions www.westfaliaeurope.com

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