Schluss mit lustig

Das bringt jeden Unternehmer zur Weißglut: die Verschwendung von Ressourcen. Angestellte, die fürs Nichtstun ihr Geld bekommen. Da kann man das Geld gleich zum Fenster hinauswerfen. Solche inakzeptablen Zustände findet man an den Ladestellen in der Wirtschaft, häufig an den Logistikzentren im Handel. Dort sind Fahrer zum stundenlangen Warten verdammt. Die Lage hat sich zuletzt weiter verschärft. Denn es wird häufiger und kleinteiliger angeliefert und die starren Zeitfenster, die zur Entkrampfung beitragen sollten, bewirken mittlerweile das Gegenteil: noch längere Wartezeit. Der sich zuspitzende Fahrermangel könnte das mit viel Unmut gefüllte Fass jetzt zum Überlaufen bringen. Wenn wahr wird, was die Experten einer von der VerkehrsRundschau organisierten Podiumsdiskussion prophezeien (siehe Seite 24), wird sich der knappe Laderaum den Weg des geringsten Widerstandes suchen. Das bedeutet: Dienstleister werden sich weigern, schlecht organisierte Rampen zu beliefern - oder dies nur gegen einen Aufpreis machen. Zusätzlicher Druck könnte durch Bewertungstools von Rampen aufgebaut werden. Spätestens Anfang 2020 soll ein solches Tool kommen, wie der Geschäftsführer der IDS-Kooperation Michael Bargl auf der Diskussion verkündete. Ein solches Tool kann aber nur der Anfang sein. Denn es verbessert weder Prozesse, noch verkürzt es Wartezeiten. Das gelingt nur, wenn alle Beteiligten gemeinsam die Ressourcenverschwendung analysieren und nach Lösungen suchen (siehe Umfrageergebnisse Seite 22). Erst dann kommt der wichtigste Schritt, die Umsetzung von Maßnahmen. Das wird Zeit und Geld kosten. Aber es gibt dazu keine Alternative: Denn die Fahrer an den Rampen weiter warten zu lassen, wird auf Dauer noch teurer. Das bekommen mehr und mehr auch die Rampenbetreiber zu spüren.

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