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Weltwirtschaft und Trump treiben Ölpreis in die Höhe

14.05.2018 10:32 Uhr
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Die Preise an der Zapfsäule könnten weiter steigen
© Foto: Roland Mühlanger/picture alliance/dpa-Zentralbild/dpa

Schlechte Nachrichten für die Branche: Die Preise für Diesel und Benzin sind so hoch wie schon seit drei Jahren nicht mehr – und sie könnten noch weiter steigen. Grund dafür ist nicht nur Trumps Ausstieg aus dem Atomabkommen mit dem Iran.

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Hamburg. Die guten Jahre für Autofahrer und Heizölkäufer sind erst einmal vorbei - und kommen wohl nicht so schnell zurück. Seit einem Jahr steigen die Preise für Rohöl wieder, und mit ihnen jene für Heizöl und Benzin. Erstmals seit fast drei Jahren kostet ein Liter E10-Superbenzin 1,40 Euro. Für einen Liter Diesel werden im bundesweiten Durchschnitt mindestens 1,26 Euro fällig, das ist ebenfalls der höchste Stand seit rund drei Jahren.

Angesichts der enormen Tagesschwankungen an den Tankstellen von zehn Cent je Liter und mehr können die Spitzenpreise regional und zu ungünstigen Zeiten noch weitaus drastischer ausfallen. Der Energie-Informationsdienst EID ermittelte in der vergangenen Woche die höchsten Preise in Berlin mit 1,54 Cent für einen Liter E10 und 1,38 Euro für Diesel. Das sind Ausreißer-Werte, zu denen kaum ein Autofahrer tankt. Aber sie zeigen, wohin die Reise gehen könnte.

Rohölpreis mehr als verdoppelt

Der Preis für ein Barrel (159 Liter) Rohöl ist ferner innerhalb eines Jahres gar um mehr als die Hälfte gestiegen, bei der Nordsee-Sorte Brent von gut 50 auf mehr als 77 Dollar. Noch Anfang 2016 war der Preis ganz kurzzeitig unter 30 Dollar je Barrel gefallen.

„Die Akteure auf den Märkten haben wirksame Mittel gefunden, um die Ölschwemme dieser Zeit einzudämmen“, sagt EID-Chefredakteur Rainer Wiek. Denn jahrelang förderten die Ölproduzenten mehr Rohöl, als weltweit gebraucht wurde, und füllten so die Lager. Das ist vorbei. In den USA liegen die Lagerbestände bei Rohöl um 17 Prozent unter dem Vorjahr, bei Benzin und Diesel sogar um 23 Prozent.

Auf der Angebotsseite hat das Opec-Kartell seine Förderung zurückgefahren, unterstützt von Russland und anderen Förderländern. Rund zwei Millionen Barrel pro Tag hat die Opec aus dem Markt genommen. Opec-Mitglied Venezuela, das Land mit den größten Ölreserven, würde gern mehr Rohöl liefern. Doch eine tiefgreifende politische und wirtschaftliche Krise hat das Land ins Chaos gestürzt, aus Venezuela kommt tatsächlich immer weniger Öl.

Trumps-Sanktionen könnten Markt aus dem Gleichgewicht bringen

Nachdem US-Präsident Donald Trump das Atomabkommen mit dem Iran aufgekündigt und neue Sanktionen gegen das Land angekündigt hat, stehen weitere 2,5 Millionen Barrel pro Tag auf der Kippe. Der Iran ist der fünftgrößte Ölexporteur weltweit. Das meiste Öl von dort geht nach China und Indien sowie in weitere asiatische Länder, geringere Mengen nach Europa.Die Internationale Energie-Agentur IEA äußert sich vorsichtig über die Folgen der US-Politik. „Die Sanktionen könnten Einfluss auf das Marktgleichgewicht haben“, heißt es in einer Stellungnahme.

„Kurz- und mittelfristig dürfte es zu einem Verlust von rund 600.000 Barrel pro Tag an iranischen Ölexporten kommen“, befürchtet Analyst Jan Edelmann von der HSH Nordbank. Dann würden nach seinen Berechnungen die Ölpreise nochmals um acht Dollar je Barrel steigen, also auf deutlich mehr als 80 Dollar. Denn ungeachtet aller klimapolitischen Ziele steigt die Nachfrage nach Öl weiter. Das liegt vor allem an der guten Weltkonjunktur.

Allein im laufenden Jahr erhöht sich der weltweite Ölbedarf nach der Prognose der IEA um 1,5 auf 99,3 Millionen Barrel pro Tag. Für Autofahrer und Heizölkunden in Deutschland ist das keine gute Nachricht. Auch auf die Transportbranche kommen steigende Kosten zu. Denn Entlastung auf dem Ölmarkt ist zunächst nicht in Sicht. (dpa/stm)

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