Brest/Weißrussland. Zwei chinesische Unternehmen wollen ein großes Logistik-Drehkreuz im weißrussischen Brest nahe der polnischen Grenze eröffnen. Das berichtet der staatliche Nachrichtenservice BelTA. Bei den Konzernen handelt es sich um Zhengzhou International Hub Development and Construction (ZIH) sowie Wuhan Asia-Europe Logistics. Der weißrussische Präsident Alexander Lukaschenko hatte sich zuletzt intensiv um einen Ausbau der Beziehungen beider Länder bemüht. Im Sommer wurde chinesischen Touristen eine visumfreie Einreise nach Weißrussland zugesagt, im September nahm Lukaschenko viele hochrangige Wirtschaftsvertreter seines Landes zu einem Staatsbesuch bei Präsident Xi Jinping mit.
ZIH transportiert bereits jetzt seine Container entlang der so genannten „Neuen Seidenstraße“ von und nach Europa, nutzt aber derzeit noch den Ort Malaszewicze auf der polnischen Seite der Grenze als Hub. Den Angaben von BelTA zufolge sind die Verhandlungen mit potenziellen weißrussischen Logistik-Partnern bereits im Gange. Es würden bereits geeignete Standorte gesucht und Konditionen festgelegt. Die Region Brest kann schon jetzt auf einen florierenden Handel mit China verweisen: Von Januar bis September 2016 lag dieser bei 73,8 Millionen US-Dollar.
Den Verantwortlichen auf polnischer Seite erwächst damit eine ernsthafte Konkurrenz, denn auch Polen bemüht sich intensiv, Chinas wichtigster Partner entlang der „Neuen Seidenstraße“ zu werden – besonders beim Schienentransport. (mk)