Hamburg. Die angeschlagene Containerreederei Hapag-Lloyd erhält eine Landesbürgschaft. Die Hamburger Bürgerschaft machte am Mittwoch dafür den Weg frei. Die Abgeordneten beschlossen am Abend einstimmig, im Haushalt 2009 eine Sicherheitsleistung zugunsten der Traditionsreederei in Höhe von bis zu 540 Millionen Euro festzuschreiben. Zuvor hatte sich Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) für eine Bürgschaft des Bundes in gleicher Höhe ausgesprochen. Einen Bericht der „Financial Times Deutschland“, wonach die Staatshilfe über insgesamt 1,2 Milliarden Euro dem EU-Wettbewerbsrecht widersprechen könnte, wollten die Hamburger Finanzbehörde und das Unternehmen am Mittwoch nicht kommentieren. Hapag-Lloyd verschärft den Sparkurs Im Zuge der Wirtschaftskrise war Hapag-Lloyd in die Verlustzone geraten. Nach Informationen der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Donnerstag) will Deutschlands größte Container-Reederei im kommenden Jahr bis zu 900 Millionen Euro einsparen. Bislang war nur von 600 Millionen Euro die Rede gewesen. Die zusätzlichen Sparmaßnahmen basieren maßgeblich auf den Analysen der Unternehmensberatung Roland Berger, die Hapag-Lloyd im Juli zu Hilfe gerufen hatte. Sie betreffen zum größten Teil die Kosten im Schiffsbetrieb. Ein Personalabbau, der über die bereits beschlossenen Schritte hinaus geht, ist derzeit nicht geplant. Trotz des verschärften Sparkurses wird Hapag-Lloyd nicht so schnell aus der Verlustzone kommen. Für dieses Jahr wird nach Informationen der Zeitung intern ein Verlust von rund 900 Millionen Dollar erwartet. 2010 sei mit einem Minus von bis zu einer halben Milliarde Dollar zu rechnen. 2011 soll dann laut interner Planung mindestens ein ausgeglichenes operatives Ergebnis erzielt werden. (dpa/ag)
Weg für Hapag-Lloyd-Bürgschaft frei
Angeschlagene Containerreederei Hapag-Lloyd erhält eine Landesbürgschaft und verschärft Sparkurs