„Bei uns in Duisburg wird sichtbar, wie Anbieter, Nutzer und politische Akteure an einem Strang ziehen, um konkrete Lösungen für einen nachhaltigen Weg der Wasserstoffproduktion und -nutzung zu entwickeln“, erklärte Markus Bangen, CEO von Duisport, anlässlich des königlichen Besuchs.
Am Rheinkai Nord in Duisburg-Hochfeld gab es eine Premiere: Ein erstes Schiff mit Ammoniak war über den geplanten Wasserstoffkorridor vom Rotterdamer Hafen nach Duisburg gekommen. Ammoniak soll künftig vor allem als Wasserstoffspeicher und Energieträger verwendet werden. Es gilt als energieeffizienter als der Transport von Wasserstoff, zudem können mit Ammoniak auf weniger Raum größere Energiemengen über weite Entfernungen transportiert werden. Duisport und der Hafen Rotterdam streben eine Führungsrolle bei der Entwicklung europäischer Wasserstoff-Transportketten an, um die wachsende Nachfrage der Industrie nach Wasserstoff und seinen Derivaten zu bedienen. Bis 2027 soll im Rahmen des Projekts Delta-Rhine-Corridor (DRC) eine erste Pipeline fertiggestellt werden, um die wachsende Nachfrage nach grünem Wasserstoff in Nordrhein-Westfalen zu decken.
Unternehmen, die nicht an eine Pipeline angeschlossen werden, oder keine kompletten Schiffsladungen benötigen, sind auf die Versorgung über ein Tank- oder Containerlager angewiesen, das idealerweise trimodal angebunden und in ein starkes Eisenbahn- und Autobahnnetz eingebettet ist. Dementsprechend werden neue Lagerkapazitäten benötigt. Dazu planen Duisport und Koole Terminals, ein niederländischer Entwickler und Betreiber von Flüssigmassengut-Terminals, die Entwicklung eines Tanklagers für flüssige erneuerbare Brennstoffe und Rohstoffe wie Ammoniak im Duisburger Hafen.
Entwicklung eines europäischen Korridors für Wasserstoff
Im Anschluss unterzeichneten Duisport, der Hafen von Bilbao und der Hafen von Amsterdam in Anwesenheit von König Willem-Alexander und NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) beim H2 Connecting Event gemeinsam mit der Energieagentur der baskischen Regierung, Petronor, Evos Amsterdam und Zenith Energy Terminals eine Absichtserklärung. Ziel ist es, die Entwicklung eines innereuropäischen Korridors für grünen Wasserstoff zu untersuchen.
Die Absichtserklärung baut auf einer Vereinbarung auf, die Anfang des Jahres zwischen Bilbao und Amsterdam geschlossen wurde. Demnach soll ein tragfähiger Korridor eingerichtet werden, der den Export von im Baskenland erzeugtem regenerativem Wasserstoff und Wasserstoffderivaten in den Amsterdamer Hafen ermöglicht. Mit der Beteiligung von Duisport werden die Korridorpläne nunmehr erweitert, so dass der baskische Wasserstoff auch unmittelbar an große industrielle Verbraucher in der Rhein-Ruhr-Region geliefert werden könnte.
Bereits im Juni letzten Jahres hatten Duisport und der Hafen Amsterdam angekündigt, ihre langjährige Zusammenarbeit auszubauen.