Was wird nun aus Nox?

Nach gerade einmal sieben Monaten haben Georg und Joachim Kierdorf als Geschäftsführung von Nox Nachtexpress Ende Dezember das Handtuch geworfen. Was waren denn nun wirklich die Gründe?Richtig ist, dass Georg und Joachim Kierdorf gute Arbeit für Nox Nachtexpress geleistet haben. So haben sie unter anderem das Unternehmen um seine konzerntypischen Schwachstellen bereinigt sowie die Marke "Nox" erfolgreich eingeführt. Es gab aber letztlich Differenzen bei der strategischen und operativen Ausrichtung des Unternehmens zwischen den Kierdorfs und dem Mehrheitsgesellschafter von Nox Nachtexpress, dem Investmentfonds SSVP III.Ein Streitpunkt unter den Firmeneignern soll ja die Frage nach der richtigen Integration der CAT LC GmbH gewesen sein, die Nox vor wenigen Wochen gekauft hat. Was ist da Ihr Plan als neuer CEO?Dass sich der Streit an dieser Frage entzündet hat, ist reine Spekulation. Die Übernahme der CAT LC wurde im Übrigen vom Gesellschafter initiiert und die damit verbundene strategische Weiterentwicklung vom gesamten Management-Board getragen, nicht nur von Georg und Joachim Kierdorf. Unser Ziel ist es, unsere Position gemeinsam mit der starken Deutschland-Tochter der französischen CAT deutlich auszubauen. Die Vorbereitungen zur Übernahme, die am 1. Februar stattfindet, laufen nach Plan.Gleichwohl schreiben sowohl Nox als auch CAT LC tiefrote Zahlen. Allein Nox (vormals TNT Innight - die Red.) machte in 2014 rund 20 Millionen Euro Verlust. Wo sind Sie im vergangenen Jahr gelandet?Richtig ist, dass TNT Innight in 2013 und 2014 starke Verluste geschrieben und auf dieser Basis ein umfangreiches Restrukturierungsprogramm angestoßen hat. Das wurde erfolgreich umgesetzt, sodass schon im Jahr 2015 ein fast ausgeglichenes Ergebnis erreicht wurde. Allerdings hat aufgrund der Restrukturierung durch die TNT Innight die Kundenorientierung und geleistete Qualität gelitten.Genau hier setzen wir an: Klarer Fokus auf Kundenzufriedenheit und Lieferqualität - nur so können wir das Geschäft nachhaltig profitabel betreiben. Bei der Qualität haben wir in 2016 unser Ziel erreicht. Auch bei den Ergebnissen haben wir große Fortschritte gemacht. Die Zahlen liegen aber noch nicht final vor. Die Ergebnissituation der CAT LC kann und darf ich hier nicht kommentieren.Apropos Kosten-Einsparungen: In welchen Bereichen sehen Sie da konkret Synergien mit dem Nachtexpressgeschäft der CAT LC? Am Standort Brühl gibt es ja zum Beispiel Überschneidungen mit Nox.Einzelne Standorte liegen in der Tat nahe beieinander. Wir können die CAT-Aktivitäten aber erst genau ansehen und auf mögliche Synergien prüfen, sobald wir Zugriff auf sensitive Informationen haben. Das wird erst nach dem vollständigen Abschluss der Transaktion der Fall sein. Abgesehen davon werden wir eine fallweise Bündelung von Zustell- und Hauptlauf-Verkehren auf Synergien prüfen.Wie wollen Sie Nox Nachtexpress überhaupt zurück zu seiner alten Größe führen? Über den Preis?Unterschätzen Sie Nox nicht! Wir sind im Nachtexpressmarkt in Deutschland führend. Diese Position wollen wir halten, ja weiter ausbauen, aber nicht um jeden Preis. Nachtexpress ist ein Premiumprodukt, das sich nicht mit Niedrigpreisen realisieren lässt, sondern nur mit einem hohen Qualitätsniveau und einem Top-Kundenservice. Wir sind im Automotiveund im Landmaschinen-Bereich sehr stark. Das bleibt auch vorerst unser Fokus.Das sagen Ihre Mitbewerber auch. Was ist Ihr Alleinstellungsmerkmal?Wir haben das dichteste Nachtexpress-Netz in Deutschland und die beste Abdeckung in Europa. Das ist klar unser USP.Nox sucht noch weitere Geschäftsführer. Sind Sie bereits fündig geworden?Wir führen dazu mit sehr interessanten Kandidaten Gespräche. Noch können wir aber keine konkreten Namen nennen.Geschäftsführerwechsel bei NoxNox Nachtexpress (vormals TNT Innight ) kommt nicht zur Ruhe. Nach der Herauslösung des TNT-Innight-Geschäfts aus dem Ex-Mutterkonzern TNT übernahmen Georg und Joachim Kierdorf in 2016 mit dem Investmentfonds SSVP III den Nachtexpressdienst und firmierten ihn zu Nox Nachtexpress um. Nach der Übernahme der Deutschland-Tochter der CAT-Gruppe zogen sich Georg und Joachim Kierdorf als Geschäftsführer zurück. eh

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