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Landverkehr: UPS übernimmt Freightex

11.01.2017 10:55 Uhr
Landverkehr: UPS übernimmt Freightex
UPS gibt im Landverkehr mächtig Gas
© Foto: Picture Alliance/George Frey

Dank der Übernahme erwartet UPS eine sofortige Präsenz im britischen und europäischen 3PL-Markt und im Vermittlungsgeschäft für Straßentransporte.

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Atlanta/Brüssel. UPS baut seine Position im Landverkehr deutlich aus. So hat der US-Paket- und Expressdienstleister nun die Übernahme von Freightex bekannt gegeben. Freightex ist ein britischer Asset-light-Anbieter für Straßentransporte von Komplett- und Teilladungen sowie Spezial- und Kühltransporten. Zum Kaufpreis werden keine Angaben gemacht.

UPS zufolge garantiert die Übernahme eine sofortige Präsenz im britischen und europäischen Speditionsmarkt (3PL-Markt) und im Vermittlungsgeschäft für Straßentransporte. Außerdem schaffe diese Transaktion für UPS, heißt es, eine neue weltweite und regionale Wachstumsplattform aufgrund des bestehenden Stamms von Kunden und Transportunternehmen.

Großbritannien und Europa sind für UPS strategische Wachstumsmärkte

Alan Gershenhorn, Chief Commercial Officer von UPS wörtlich: „Großbritannien und Europa sind strategische Wachstumsmärkte im Drittanbieterlogistik-Transportvermittlungsgeschäft für UPS mit maßgeblichen Chancen im grenzüberschreitenden Verkehr.“ Zur weiteren Effizienzsteigerung und um auch weiterhin in unser Wachstum zu investieren, werde UPS nun die Unternehmen Freightex mit Coyote in Einklang bringen.

Die US-Internetplattform Coyote Logistics hatte UPS im August 2015 für 1,8 Milliarden US-Dollar übernommen. Es war die bislang größte Akquisition von UPS. Coyote zählt zu den führenden Vermittlungsunternehmen für LKW-Fracht in Nordamerika, die völlig asset-frei arbeitet – im Grunde wie Uber. Das Netzwerk von Coyote umfasste in 2015 mehr als 35.000 Straßentransportunternehmen.

US-Paketriese will im europäischen Landverkehr Fuß fassen

Die Übernahme von Freightex ist also der konsequent nächste Schritt des US-Paketriesen im europäischen Landverkehr Fuß zu fassen. 2016 hatte UPS-Deutschland-Chef Frank Sportolari gegenüber der VerkehrsRundschau erstmals die Pläne des Unternehmens im Landverkehr in Europa dargestellt. Sportolari seinerzeit wörtlich: „Coyote sei eine hochintelligente innovative Technologiefirma, die völlig asset-frei arbeitet – im Grunde wie Uber. Coyote arbeite wie eine Frachtenbörse, und führe Versender von Waren und Transporteure zusammen, die freie Kapazitäten und Leerfahrten haben. In den USA sei UPS im Ground- und im Overnight-Freight-Bereich bereits aktiv. Sportolari: „Und mit Coyote schauen wir uns nun an, wie wir dies im Teil- und Komplettladungs- und Stückgutbereich in Deutschland und Europa auch schaffen, vor allem profitabel.“

Im Zusammenspiel mit Freightex schreitet UPS in dem Segment nun voran. Die beiden Geschäftsmodelle ergänzen sich nach Angaben des US-Unternehmens perfekt. Man erwarte, „dass die beiden Unternehmen künftig die besten Systemtechnologien, Geschäftsprozesse, Kunden und Transportunternehmen effektiv verbinden und einsetzen werden. Freightex hat acht Standorte in Großbritannien. Zum Umsatz und Mitarbeiterzahlen gibt es keine Angaben. Freightex werde von Frachtführern aller Größen und Branchen genutzt, die Waren durch Großbritannien und Europa befördern. Freightex befördert darüber hinaus Fracht von Versendern, die temperaturgeführte, speziell ausgestattete oder anderweitig maßgeschneiderte Ausrüstung benötigen.

Umsatzvolumen des europäischen 3PL-Marktes

Der europäische Markt für Drittanbieterlogistik (3PL) dürfte bis Ende 2016 insgesamt 174 Milliarden US-Dollar umfassen, zitiert UPS Marktprognosen. Der Anteil der Frachtvermittlung in Großbritannien sowie der gesamte europäische Markt für Drittanbieterlogistik wachse aber schneller als der Gesamtmarkt und werde erwartungsgemäß auf Expansionskurs bleiben. Zudem seien derzeit mehr als eine halbe Million Fuhrunternehmer im europäischen Straßengüterverkehr unterwegs. (eh)

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