Die jüngsten Baustellen auf der Brennerautobahn haben zu erheblichen Verkehrsbehinderungen geführt und Zweifel am geplanten Verkehrsmanagement für die Luegbrücke aufkommen lassen. Eine gleichmäßigere Verteilung des Verkehrs über den gesamten Tag scheint notwendig zu sein. Die Handelskammer Bozen hat kürzlich eine Studie von Uniontrasporti vorgestellt, die die möglichen Auswirkungen der kommenden Verkehrsbeschränkungen untersucht.
Einspurige Befahrbarkeit der Luegbrücke ab 2025
Ab dem 1. Januar 2025 wird die Luegbrücke aufgrund von Sanierungsarbeiten größtenteils nur einspurig befahrbar sein. Nach Verhandlungen soll die Brücke an etwa 170 Tagen pro Jahr in Richtung Süden und 160 Tagen in Richtung Norden zweispurig genutzt werden können. Dies bedeutet eine weitere Einschränkung der ohnehin schon durch Tiroler Verkehrsbeschränkungen belasteten Infrastruktur.
Studie zu Auswirkungen und möglichen Lösungen
Die Studie "Worst Case Brenner" von Uniontrasporti beleuchtet die Auswirkungen dieser Kapazitätsreduzierung auf regionale Exporte und Verkehrsströme. Sie schlägt als mögliche Lösungen zur Vermeidung wirtschaftlicher Schäden nächtliche LKW-Fahrten und ganzjährige Zweispurigkeit in beiden Richtungen vor. Zudem wird eine verstärkte Verlagerung des Verkehrs auf die Schiene empfohlen, wobei die ROLA (Rollende Landstraße) bis Trient verlängert und zu wettbewerbsfähigen Preisen angeboten werden sollte.
Forderungen der regionalen Vertreter
Vertreter der Handelskammern Bozen und Trient sowie der Südtiroler Landesregierung betonen die Bedeutung eines reibungslosen Verkehrsflusses für Wirtschaft und Tourismus. Sie weisen auf die Notwendigkeit von Infrastrukturinvestitionen hin, um den steigenden Verkehrsanforderungen gerecht zu werden, und fordern eine engere zwischenstaatliche Zusammenarbeit in der Korridorpolitik zur Vermeidung massiver Staus.