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Verkehrsinfrastruktur: Mehr marode Brücken als gedacht

13.06.2024 09:08 Uhr | Lesezeit: 3 min
Rahmede Talbrücke eingestürtzt
Die Rahmede-Talbrücke ist eiens der bekanntesten Beispiele einer maroden Autobahnbrücke
© Foto: picture alliance/dpa | Markus Klümper

Laut einer Untersuchung des BUND ist die Zahl der zu sanierenden oder komplett zu ersetzenden Fernstraßenbrücken fast drei Mal so hoch wie vom Bundesverkehrsministerium angegeben.

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Die Erkenntnis, dass die Verkehrsinfrastruktur in Deutschland marode ist, ist nicht neu. Laut einer neuen Untersuchung des Bunds für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) ist der Zustand der Brücken an Autobahnen und Bundesstraßen aber noch deutlich schlechter als vom Bundesverkehrsministerium (BMDV) kommuniziert. So spricht das Ministerium in der Regel von 4000 Autobahnbrücken, die in den nächsten zehn Jahren saniert oder ersetzt werden müssen. Der BUND geht hingegen von einer deutlich höheren Zahl aus.

Die eigene Untersuchung beruhe auf Zahlen des Bundesverkehrsministeriums, so der BUND und rechnet vor, dass sich aktuell die Sanierungs- und Finanzierungspläne lediglich auf knapp 7000 Kilometer des 13.155 Kilometer langen deutschen Autobahnnetzes beziehen würden. Diese 7000 Kilometer würden als „Brückenmodernisierungsnetz“ definiert. Eine vom BMDV selbst vorgelegte Brückenbilanz zeige aber, dass im „gesamten Autobahnnetz 8083 Brücken nicht mehr ausreichend tragfähig sind“. Über 3000 sanierungsbedürftige Brücken an Bundesstraßen müssten ebenfalls noch hinzugezählt werden.

BMDV rechne die Zahlen schön

Das Ministerium betrachte nur einen Teil des Autobahnnetzes, so der Verband. „Hierzulande sind deutlich mehr Autobahnbrücken marode, als vom Ministerium öffentlich kommuniziert“, sagte Olaf Bandt, Vorsitzender des BUND. „Bundesverkehrsminister Wissing muss sich beim Autobahnbau ehrlich machen. Der Bundesverkehrsminister rechnet die Zahl der zu modernisierenden Brücken klein, auch um Geld für den Bau zusätzlicher Autobahnen und Bundesstraßen verwenden zu können.“ Es müsse nun gerade mit Blick auf den nächsten Bundeshaushalt gelten: „Erhalt statt Neubau“, forderte Bandt.

„Für die Sanierung und den Ersatz im viel zu klein dimensionierten Brückenmodernisierungsnetzes bis 2032 fehlen, auch laut der Kritik des Bundesrechnungshofes von Anfang 2024, ausreichende Finanzmittel und Planungskapazitäten“, sagte Bandt. Das Ministerium arbeite „mit ungedeckten Schecks“.

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