Angesichts vieler Herausforderungen hat die Chefin des Verbands der Automobilindustrie (VDA) die Bedeutung der Nutzfahrzeugindustrie hervorgehoben. "Die Nutzfahrzeugindustrie ist eine der zentralen Säulen unserer Wirtschaft", sagte Hildegard Müller wenige Tage vor Beginn der Nutzfahrzeug- und Logistikmesse IAA Transportation. Die mangelnde Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland, der Fachkräftemangel und hohe Energiekosten prägten das aktuelle wirtschaftliche Umfeld.
"Und trotzdem oder gerade deswegen, stellen wir uns mit aller Kraft den Anforderungen an eine nachhaltige und digitale Transformation.» Ein Drittel der CO2-Emissionen im Verkehrssektor stamme von Nutzfahrzeugen, sagte Müller. Das bringe diese Branche in eine Schlüsselposition für das Erreichen der Klimaziele. Auf der Messe in Hannover wolle man nun zeigen, «dass wir die Produkte für klimaneutrale und digitale Mobilität bereits entwickelt haben und auch produzieren".
Das größte Hindernis
"Jetzt geht es darum, die Fahrzeuge auch in entsprechender Anzahl auf die Straße zu bringen", betonte die VDA-Chefin. Dafür brauche es die nötige Infrastruktur. Nur mit entsprechend ausgebauten Stromnetzkapazitäten und einer ausreichenden Wasserstoff-Tankinfrastruktur könne die notwendige Infrastruktur auf- und ausgebaut werden. Das größte Hindernis: Der Aufbau von Ladepunkten für Nutzfahrzeuge scheitere zu oft an Netzkapazitäten.
Mehr als 1.650 Aussteller aus 41 Ländern stellen in der niedersächsischen Landeshauptstadt vom 17. bis zum 22. September ihre Neuheiten vor. Laut Müller werden etwa Daimler Truck, Scania und Volvo Trucks ihre neuesten elektrischen und wasserstoffbetriebenen Lkw präsentieren. Auch Tesla werde mit seinem Semi-Truck vertreten sein. Neben Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) und dem niedersächsischen Ministerpräsidenten Stephan Weil, die die Messe eröffnen sollen, wird auch Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) erwartet.